Kriminalität Polizei schnappt mutmaßliche Enkeltrickbetrüger

Trier · (red) Nach monatelangen Ermittlungen gelang der Polizei die Festnahme von zwei Männern, die im Verdacht stehen bandenmäßig Enkeltrickbetrügereien begangen zu haben. Ausschlaggebend war die Zusammenarbeit zwischen Ermittlungsbehörden in Trier, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Bayern und Niedersachsen.

Polizei schnappt mutmaßliche Enkeltrickbetrüger
Foto: Friedemann Vetter/TV/Friedemann Vetter

Am 26. November 2020 meldete sich ein angeblicher Enkel telefonisch bei einer 85-jährigen Rentnerin im Hunsrück und gab an, dass er für den Kauf einer Eigentumswohnung dringend Geld benötige. Ein Bekannter würde das Geld abholen. Tatsächlich erschien wenig später ein bisher unbekannter Mann, um Geld und Schmuck abzuholen, was die Rentnerin im Haus hatte. Aufmerksame Nachbarn verhinderten aber die Übergabe, so dass kein finanzieller Schaden entstand. Dieses Glück hatten andere Opfer nicht: Zwei weitere Geschädigte in Kusel und Reichenbach übergaben  am gleichen Tag insgesamt 40 000 Euro. Hier waren vermutlich die gleichen Täter am Werk, die ihre Abholer von einem Tatort zum anderen brachten.

Umfangreiche Ermittlungen führten auf die Spur von mehreren Männern, die in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz leben. Im Rahmen der Ermittlungen ergaben sich schnell Verbindungen zu anderen gleichgelagerten Taten in Rheinland-Pfalz und fast im gesamten Bundesgebiet. Dabei wurden meist betagte Opfer angerufen, die Anrufer gaben sich als deren Enkel aus, die dringend Geld für einen Immobilienkauf bräuchten oder nach einem Verkehrsunfall eine Gebühr zur Abwendung einer Inhaftierung zahlen müssten.

Oft zahlten die völlig überrumpelten Opfer fünfstellige Beträge an unbekannte Geldabholer, die von den angeblichen Enkeln angekündigt worden waren. Bei den elf Taten, die der Bande bisher zugerechnet werden und die teilweise erfolgreich waren, dürfte ein Schaden von mindestens 162 000 Euro entstanden sein. Der intensive Austausch mit anderen Dienststellen führte zur Identifizierung der Tatverdächtigen.

Am 29. April nahmen die Ermittler zwei 34 und 38-Jährige in Düsseldorf und im Rhein-Pfalz-Kreis fest. Ein weiterer Beschuldigter wurde in einer Wohnung im Kreis Kleve angetroffen. Bei Durchsuchungen der Wohnungen der Beschuldigten und weiterer Wohnungen stellten die Beamten Handys und weitere Beweismittel sicher.

Die beiden Männer wurden auf Antrag der Staatsanwaltschaft Trier dem Haftrichter vorgeführt. 

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