Tausende Besucher in Bernkastel-Kues Polizeibilanz zum Weinfest: Beißender Randalierer, betrunkene Fahrer, brutaler Rempler
Bernkastel-Kues · Tausende Besucher haben am Wochenende das Weinfest der Mittelmosel besucht. Nach der Messerattacke in Wittlich war die Polizei besonders aufmerksam. Was sie aus Bernkastel-Kues berichtet.
Der Freitag beim Weinfest
Bei trockener Witterung hat die Polizei Bernkastel-Kues ein hohes Besucheraufkommen auf dem Weinfest verzeichnet, vor allem in der Weinstraße und der Altstadt. Der Rummelplatz war nur mäßig besucht. Es wurden eine Anzeige wegen Bedrohung und zwei Körperverletzungsdelikte aufgenommen. Einer Radfahrerin wurde wegen Verdachts der Trunkenheit im Verkehr eine Blutprobe entnommen. Zudem kam es gegen 0.45 Uhr zu einem Verkehrsunfall zwischen einem Auto und einer Fußgängerin auf dem Parkplatz Gestade. Die Fußgängerin musste in ein Krankenhaus gebracht werden. Gegen 3.30 Uhr kam es zu einem weiteren Unfall im Kreisel Saarallee/Bahnhofstraße.
Betrunkener beißt Polizisten in die Hand und randaliert
Ein 32-jähriger Fahrer beschädigte mit einem Auto ein Verkehrsschild auf der Verkehrsinsel und fuhr einfach weiter. Nach Zeugenhinweis konnte er angetroffen werden. Da er alkoholisiert war, wurde ihm eine Blutprobe entnommen und sein Führerschein sichergestellt. Für einen anderen 36-Jährigen, offensichtlich stark betrunkenen Mann aus NRW endete der Weinfestbesuch am frühen Samstagmorgen im Krankenhaus. Er hatte sich zuvor während der Reinigungsarbeiten in der Weinstraße in ein Fahrzeug des Reinigungsunternehmens gesetzt, wollte heimgefahren werden und weigerte sich auszusteigen. Nach Hinzuziehen einer Streife der Polizei Bernkastel-Kues wurde er auf Ansprache sofort renitent und griff die Einsatzkräfte an. Dabei biss er einem Beamten in die Hand. Er wurde zur Dienststelle gebracht, wo er weiter randalierte und sich selbst verletzen wollte. Aufgrund seiner Alkoholisierung und zu seinem eigenen Schutz wurde er in einem Krankenhaus untergebracht.
Der Samstag in Bernkastel-Kues
Bei schönstem Weinfestwetter waren Weinstraße und Rummelplatz ab Samstagnachmittag sehr stark frequentiert. In den Abendstunden füllte sich der Veranstaltungsort weiter wegen des bevorstehenden Feuerwerks. Aufgrund des starken Anreiseverkehrs kam es insbesondere aus Richtung Lieser zu längeren Rückstaus vor dem Großraumparkplatz Kueser Werth. Nach dem Feuerwerk wurde es aufgrund der hohen Besucherzahlen kurzzeitig richtig eng auf der Moselbrücke nach Aufhebung der Brückensperrung. Zudem kam es noch zu einem medizinischen Notfall auf der Brücke, der Rettungsdienst und Polizei auf den Plan rief. Trotz der vielen Gäste aus nah und fern blieb es aus polizeilicher Sicht ruhig. Auf dem Parkplatz Gestade mischte sich gegen Mitternacht ein 43-jähriger Mann in einen Streit zwischen einem 59-jährigen Mann und dessen Tochter ein und rempelte den Mann derart an, dass dieser stürzte und sich eine Platzwunde am Kopf zuzog. Er musste zur Behandlung ins Krankenhaus. Am Sonntagmorgen stellten Polizei und Security-Dienst gegen 4.15 Uhr einen 19-jährigen Mann aus Wittlich, der eine Nissenleuchte von einer Sperre abmontierte und von der Brücke in die Mosel warf. Ihn erwartet eine Strafanzeige wegen Sachbeschädigung. Des Weiteren wurden in der Nacht von Samstag auf Sonntag in der Mozart- und Görresstraße im Stadtteil Kues an bisher bekannten fünf Fahrzeugen die Antennen beschädigt oder abmontiert und mitgenommen. Hier bittet die Polizei um Zeugenhinweise.
Der Sonntag beim Weinfest
Bei sommerlichen Temperaturen fand am Sonntag, ab 14 Uhr, der gut besuchte Winzerumzug statt. Durch den koordinierten Einsatz von Kräften der Polizei, Ordnungsamt, zahlreicher Feuerwehren und des Sicherheitsdienstes verlief der aus 80 Gruppen/Fahrzeugen bestehende Umzug weitgehend störungsfrei.
Bis 18 Uhr kam es zu keinen polizeilich relevanten Straftaten oder besonderen Vorkommnissen im Zusammenhang mit dem Weinfest.
Die Polizeibilanz zeigt, dass das Sicherheitskonzept der starken Präsenz aufgegangen ist. Während der besucherstarken Zeiten waren in allen Veranstaltungsbereichen zahlreiche Einsatzkräfte der Polizei, zum Teil mit Unterstützung durch Kräfte der Security Police der Airbase Spangdahlem, unterwegs.