Verkehr Nach Unfall: Polizisten erlösen angefahrenes Reh

Prüm · Der Autofahrer hat den Zusammenstoß bei Prüm nicht gemeldet und sich womöglich strafbar gemacht.

 Auch bei Oberweis an der B 50 kommt es häufig zu Wildunfällen. Wer mit einem Tier zusammenstößt, sollte stets die Polizei anrufen.

Auch bei Oberweis an der B 50 kommt es häufig zu Wildunfällen. Wer mit einem Tier zusammenstößt, sollte stets die Polizei anrufen.

Foto: TV/Christian Altmayer

Mit zwei Fangschüssen haben Bundespolizisten am Sonntagmittag ein angefahrenes Reh getötet. Das Tier war bei einem Unfall an der Zufahrtsstraße der Autobahnmeisterei Prüm schwer verletzt worden. Und wäre wohl an seinen Wunden verendet. „Da haben die Kollegen das Wild mit der Dienstwaffe von seinem Leid erlöst“, sagt Stefan Döhn, Pressesprecher der Bundespolizei Trier. Der Jagdpächter entsorgte den Kadaver anschließend.

Wie es zu dem Unfall gekommen war und wer den Zusammenstoß verursacht hat, ist noch unklar. Denn der Fahrer, der mit dem Reh kollidierte, hatte den Vorfall nicht gemeldet. Nur durch Zufall hatten die Beamten von dem angefahrenen Tier erfahren. Sie waren in der Gegend auf Streife, als ein Autofahrer sie auf das leidende Tier aufmerksam gemacht hat.

Es kann vorkommen, dass Tiere nach einem Wildunfall nicht sofort sterben. Und im schlimmsten Fall dann unbemerkt im Straßengraben noch stundenlang einen Todeskampf ausfechten.

Um dem Wild diese Qualen zu ersparen, rät Polizeisprecher Döhn jeden Wildunfall der Polizei mitzuteilen, und gegebenenfalls auch dem Jagdpächter. Wer ein Lebewesen nämlich lieber liegenlässt, und seinem Leid überlässt,  macht sich unter Umständen der Tierquälerei strafbar, erklärt Döhn: „Der Vorfall am Sonntag in Prüm könnte diesen Tatbestand erfüllen.“ Den Verantwortlichen zu ermitteln, dürfte sich allerdings als schwierig gestalten.

Oft kommt es nach seinen Angaben nicht vor, dass die Bundespolizei Trier angefahrene Tiere erschießen muss. In den vergangenen zwei Jahren, sagt Döhn, sei das höchstens drei oder vier Mal auf den Straßen der Region vorgekommen. Häufiger allerdings: auf den Bahngleisen, wo auch mal Schafe, Kühe, Pferde oder Hunde von Zügen erfasst würden.

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