Blaulicht Nach Unfall mit Schweine-Transporter in Ralingen - Tierschutzorganisation PETA droht mit Strafanzeige

Update | Ralingen/Olk · Ein Traktorgespann mit 108 Schweinen kippte am Montag auf der L42 von Olk in Richtung Ralingen um. Ein Ferkel musste danach eingeschläfert werden. Die Tierschutzorganisation PETA fordert ein Ende der kommerziellen Beförderung lebender Tiere und will Strafanzeige erstatten.

Ralingen: Traktorgespann mit 108 Schweinen kippt auf entgegenkommendes Auto
Foto: Polizei Trier

Es ist ein kurioser Einsatz für die Rettungskräfte und Polizisten am Montagnachmittag in Ralingen. Ein 48-jähriger Mann aus dem Kreis Bitburg-Prüm war mit seinem Traktorgespann auf der L 42 von Olk in Richtung Ralingen unterwegs, als er vermutlich wegen zu hoher Geschwindigkeit mit seinem Gespann aus einer Kurve kippte. Das Traktorgespann rutschte auf der Seite circa 100 Meter über die Fahrbahn, bis es zum Stillstand kam. An Bord waren im Anhänger 108 lebende Ferkel und Läufer auf dem Weg zum Mastbetrieb.

Bei dem Unfall wurde ein entgegenkommendes Auto vom umfallenden Anhänger getroffen und stark beschädigt. Der 31-Jährige Fahrer des Wagens wurde leicht verletzt. Der Fahrer des Traktors kam mit dem Schrecken davon.

Schweine auf der Straße unterwegs

Die im Anhänger transportierten Schweine liefen auf der Straße und den Böschungen umher und konnten mit Unterstützung der im Einsatz befindlichen Feuerwehren aus Olk, Newel, Ralingen und Welschbillig eingefangen werden. 107 Schweine konnten zum Bauernhof gebracht werden. Ein Ferkel wurde verletzt und musste vor Ort eingeschläfert werden.

Der Fahrer des entgegenkommenden Autos hatte Glück: Er wurde nur durch den umgekippten Schweinetransporter nur leicht verletzt.

Der Fahrer des entgegenkommenden Autos hatte Glück: Er wurde nur durch den umgekippten Schweinetransporter nur leicht verletzt.

Foto: Polizei Trier

PETA fordert Konsequenzen

Die Tierschutzorganisation PETA hat angekündigt, wegen des Vorfalls Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Trier zu erstatten. Die Verantwortlichen hätten gegen das Tierschutzgesetz und die Tierschutztransportverordnung verstoßen, heißt es in einer Pressemitteilung. Zudem fordert die Tierrechtsorganisation den Entzug der Fahrerlaubnis wegen des Verdachts auf erhöhte Geschwindigkeit.

Für Tiere seien die Transporte stets mit zahlreichen Risiken und Qualen verbunden, erklärt der Verein: „Sie leiden unter Hunger und Durst, sind erdrückender Enge und Temperaturschwankungen ausgesetzt. Auch das Verletzungsrisiko in den vollbelegten Transportern ist enorm. Immer wieder ereignen sich tödliche Unfälle.“

Die Tierrechtsorganisation fordert daher ein ausnahmsloses Verbot von kommerziellen Tiertransporten.

L42 für fünf Stunden vollgesperrt

Das Traktorgespann musste mit einem Spezialkran aufgerichtet werden, das Auto des 31-Jährigen und das Gespann wurden abgeschleppt. Es entstand ein Sachschaden von circa 50.000 Euro.

Im Einsatz, bei dem die L42 für rund 5 Stunden voll gesperrt war, befanden sich eine Krankenwagenbesatzung, der Rettungshubschrauber der Air Rescue Luxemburg, die o.g. Freiwilligen Feuerwehren, zwei Ärzte vom Veterinäramt, eine weitere Tierärztin, die Straßenmeisterei, sowie Streifen der Polizeiinspektion Trier.

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