Irrsinnige Aktion auf Eisenbahnbrücke Bundespolizei holt Mann von Brückenbogen in Konz

Konz · Eine Streife der Bundespolizei hat am Dienstagabend einen Mann beobachtet, der sich selbst in Lebensgefahr gebracht hat. Weshalb die Beamten eingegriffen haben.

 An der Saarmündung führen drei Brücken über die Saar. Der Mann ist über den Rundbogen der mittleren spaziert und hat sich dabei in Lebensgefahr gebracht.

An der Saarmündung führen drei Brücken über die Saar. Der Mann ist über den Rundbogen der mittleren spaziert und hat sich dabei in Lebensgefahr gebracht.

Foto: Roland Morgen/Portaflug Föhren/Roland Morgen

„Leichtsinn oder Abenteuerlust?“, fragt die Bundespolizei in ihrer Meldung zu einem Vorfall von Dienstagabend. Ein 28-Jähriger ist gegen 21.30 Uhr auf dem von Konz aus gesehen rechten Rundbogenträger der über die Saar führenden Konzer Eisenbahnbrücke spaziert. Der Bogen liegt etwa 15 bis 20 Meter über der Wasseroberfläche der Saar, die wenige Meter weiter in die Mosel mündet. Eine Streife der Bundespolizei hat die irrsinnige Aktion beobachtet, ein Foto davon als Beweis gemacht und dann eingriffen und den Mann von der Brücke geholt.

Als Grund seines abendlichen Spaziergangs habe der 28-Jährige gegenüber den Beamten angegeben, dass er sich den „Sonnenuntergang anschauen wollte“. Nach eingehender Belehrung, wie gefährlich die Aktion ist, und der Erhebung eines Verwarnungsgeldes habe der Mann nach Hause gehen dürfen.

Der Zugverkehr musste wegen des Einsatzes laut Bundespolizeisprecher Stefan Döhn nicht gestoppt werden. Döhn sagt im Gespräch mit dem TV: „Gott sei Dank passiert das nicht oft, dass jemand so etwas macht.“ Der Mann habe sich in tödliche Gefahr begeben. Der Fluss sei zurzeit auch wegen des niedrigen Wasserstands gefährlich. Das unbefugte Betreten von Bahnanlagen könne ohnehin zu lebensgefährlichen Verletzungen oder zum Tod führen.

Das liegt unter anderem am Bahnstrom. Die Leitungen führen bis zu 15.000 Volt. „Fast monatlich verzeichnet die Bundespolizei einen Bahnstromunfall von Kindern, Jugendlichen aber auch von Heranwachsenden, die auf das Klettern von Waggons, Strommasten oder S-Bahn-Surfen zurückzuführen sind. Die meisten Unfälle enden mit schwersten Verletzungen oder tödlich“, heißt es auf der Internetseite der Bundespolizei. Doch auch das einfache Betreten könne zu tödlichen Unfällen führen, weil zum Beispiel die Geschwindigkeiten von Zügen unterschätzt würden. Deshalb empfiehlt die Bundespolizei, Gleise nur an ausgewiesenen Stellen zu überqueren. Der Rundbogen der Konzer Bahnbrücke gehört definitiv nicht zu diesen Stellen.

Weitere Infos gibt die Bundespolizei auf ihrer Internetseite.

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