Mit bis zu 180 Sachen Schwerer Crash in Saarlouis nach Verfolgungsfahrt mit Polizei – zwei Ermittler verletzt
Eine gefährliche Verfolgungsfahrt endet mit einem dramatischen Unfall in Saarlouis. Der mutmaßliche Verursacher raste zuvor mit bis zu 180 Stundenkilometer über die Autobahn und über Gehwege. Zwei Polizisten wurden verletzt. Was genau passiert ist.
Die insgesamt kurze Fahrtzeit von rund zehn Minuten auf einer etlichen Kilometer langen Strecke zeigt, mit welch einem Tempo ein Autofahrer vor der Polizei geflohen ist. Die Ermittler registrierten sogar trotz platten Reifens am Citroën des Flüchtenden enorme Geschwindigkeiten – bevor das Ganze mit einem dramatischen Crash in Saarlouis endete.
Verfolgung über Autobahn von Merzig nach Saarlouis
Mehrere Polizeistreifen waren nach Angaben eines Behördensprechers zunächst dem Fahrer aus Frankreich auf den Fersen. Auslöser für diese fatale Aktion soll am Montagabend, 25. September, eine geplante Routinekontrolle am Rastplatz Weiler auf der A8 zwischen Luxemburger Grenze und Merzig gewesen sein.
Doch das wollte der 30-Jährige am Steuer des französischen Wagens nicht über sich ergehen lassen. Später sollte sich herausstellen, was womöglich Grund dafür war. Er flüchtete, um sich der Inspektion durch die Beamten zu entziehen. An dieser nun halsbrecherischen Flucht beteiligten sich gleich mehrere Wagen von Bundes- und Landespolizei.
Mit bis zu 180 Kilometer pro Stunde vor der Polizei hergeheizt
Dabei soll der Flüchtende in Richtung Saarlouis bis auf 180 Kilometer pro Stunde beschleunigt haben. Auch die Baustelle nahe des Autobahnkreuzes Saarlouis auf der A620 habe ihn nicht stoppen können. Er fetzte mit seinem Wagen über gleich mehrere Warnbaken in diesem Bereich. Das kostete ihn einen Reifen. Unbeeindruckt davon flüchtete der Franzose in die Stadt.
In der City erreichte sein Tacho bis zu 110 Sachen. Dabei war er zeitweise als Geisterfahrer unterwegs. Mehrere andere Autofahrer mussten ihm ausweichen, um einen Aufprall zu verhindern, schildert noch in der Nacht ein Polizeisprecher.
Flucht setzt Fahrer auch über Bürgersteig fort
Doch die illegale Rallye sollte sich nicht nur auf der Straße fortsetzen: Der Mann sei auf den Bordstein ausgewichen, um seine Verfolger abzuschütteln. Dabei schien es ihm egal, das etliche Fußgänger dort unterwegs waren. Sie sprangen ihm aus der Bahn.
Nun stellte sich eine Polizeistreife dem Raser in den Weg. Es kam zum Frontal-Crash. Dabei erlitten zwei Polizisten Blessuren. Einer der beiden Kollegen wurde dabei so schwer verletzt, dass er ins Krankenhaus musste. Auf SZ-Anfrage am Morgen heißt es, dass der Betroffene womöglich an der Wirbelsäule verletzt sei. Über die genaue Art gab es zu jenem Zeitpunkt noch keine Angaben.
Schwerer Unfall in Saarlouis-City
Der mutmaßliche Verursacher dieses schweren Unfalls kam noch am Abend in eine Polizeizelle. Am Dienstagvormittag soll die Staatsanwaltschaft darüber entscheiden, ob beim Amtsgericht Untersuchungshaft beantragt wird. Sein Beifahrer, ebenfalls ein Mann (37) aus Frankreich, kam anschließend wieder frei.
Bei der Kontrolle des Fluchtwagens entdeckten die Fahnder im Kofferraum Drogen. Um welches Rauschgift es sich dabei handelte, ist noch unklar. Ebenso wenig, ob der Fahrer aus Frankreich im Rausch gehandelt hat. Das Ergebnis einer Blutprobe stehe aus.
Kurze Zeit beweist hohe Geschwindigkeit
An beiden Autos sei Totalschaden entstanden. Die gesamte Fahrtzeit für die rund 25 Kilometer lange Verfolgung dauerte nach Polizeiangaben gerade mal zehn Minuten. Sie hatte gegen 19.45 Uhr begonnen. Um kurz vor 20 Uhr endete die Fahrt mit dem Frontalcrash. Weitere Verletzte gab es nicht.
Allerdings setzt die Polizei nun auf Zeugen, die etwas zur Aufklärung beitragen können. Womöglich melden sich Passanten, die bei der Aktion in Gefahr geraten sind.
Kontakt zur Polizei in Saarlouis: Telefon (0 68 31) 90 10.