Blaulicht Schockanrufe: Seniorinnen in Trier fallen auf Betrüger herein - Polizei nennt Details zu Tatverdächtigen

Unbekannte versuchen per Anruf ihre Opfer wegen einer angeblichen Notlage von Angehörigen um Geld zu erleichtern. Damit hatten sie in Trier am Montag Erfolg.

Schockanrufe: Seniorinnen in Trier fallen auf Betrüger herein - Polizei beschreibt Verdächtige​
Foto: dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Zwei Rentnerinnenn im Alter von 80 und 82 Jahren sind am Montag in Trier Opfer betrügerischer Schockanrufe geworden: In beiden Fällen übergaben sie einen Geldbetrag an Unbekannte, um damit angeblich in der Klemme sitzenden Angehörigen kurzfristig helfen zu können. Doch diese Notlage gab es nicht - und das Geld ist weg.

Die Kriminalinspektion Trier sucht in beiden Fällen Zeugen und bittet unter der Telefonnummer 0651/97792290 um Hinweise (mehr Details weiter im Text). In einem weiteren Fall habe eine 84-Jährige schon Geld abgehoben, doch durch den Besuch der Tochter sei die Geldübergabe vereitelt worden.

50 Schockanrufe rund um Trier am Montag

Die beiden um ihr Geld erleichterten Frauen hatten das Pech, auf die Betrüger am Telefon hereinzufallen. Denn diese hatten am Montag etliche Personen in der Region kontaktiert. Von rund 50 gemeldeten Schockanrufen berichtet das Polizeipräsidium Trier. Die meisten Menschen hätten die Betrugsmaschen erkannt und nach Abbruch des Anrufs die Polizei informiert. Die Täter gaben sich am Telefon beispielsweise als Polizisten oder Angehörige aus, die von angeblichen schweren Unfällen oder Notlagen geliebter Menschen berichteten. Manchmal erzählten sie auch von vermeintlichen Einbrüchen in der Nachbarschaft und boten an, Geld und Wertgegenstände sicher zu verwahren, so die Polizei. „Wichtig zu wissen ist, dass die Täter ihre Legenden ständig variieren und sich immer neue Methoden ausdenken, um ihre potentiellen Opfer zu ködern.“

Seniorin übergibt vierstelligen Geldbetrag in Trier-Quint

Bei einem der beiden genannten Fälle waren die Anrufer erfolgreich: Eine 82-Jährige übergab am Montagmittag gegen 12.50 Uhr einem jungen Mann in Trier-Quint einen vierstelligen Geldbetrag. Eine unbekannte Stimme hatte sich am Telefon zuvor als Enkelin ausgegeben, wie die Polizei mitteilt. Sie sollte bei einem Notar eine Unterschrift leisten und Geld bezahlen. Die Geschädigte habe sich zu ihrem Vermögen ausfragen lassen. Daraufhin sagte ihr die Anruferin, dass das Geld von einem Boten des Notars abgeholt werden würde. Sie solle nicht mit dem Boten reden. Nach der Übergabe und einem erneuten Anruf kamen ihr Zweifel an der Geschichte, sodass sie Kontakt mit ihren Verwandten aufnahm und der Betrug auffiel.

Der Geldabholer wird wie folgt beschrieben: circa 18 bis 19 Jahre alt, circa 1,65 Meter groß, „südländisches“ Aussehen, Mundnasenschutz, olivfarbene Hose, Kopfbedeckung aus Strick, Jacke.

Tochter in Notlage: 80-Jährige übergibt Geldsumme in Trier-Nord

Eine weitere Geldübergabe, ebenfalls mit einem vierstelligen Betrag, ereignete sich laut Polizei gegen 15.15 Uhr auf dem Parkplatz eines Trierer Supermarktes, Im Wasserweg. Eine 80-Jährige erhielt mehrere Anrufe von falschen Polizeibeamten und vermeintlichen Bediensteten von Gerichten. Angeblich habe ihre Tochter einen Verkehrsunfall verursacht und dabei sei eine schwangere Frau ums Leben gekommen. Zur Freilassung der Tochter müsse eine Kaution gezahlt werden. Die Frau hob Geld ab und übergab die Summe am vereinbarten Treffpunkt.

Beschreibung des Geldabholers: etwa 30 Jahre alt, 1,65 Meter groß, normale Statur, grüne Kappe, graue Jacke und Jeans.

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