Starkregen, Hagel, Gewitter Schwere Unwetter über der Region Trier: Besonders die Eifel mit mehreren Sturzfluten betroffen (Fotos)
Über der Region hat es am Dienstagabend gekracht. Es blitzte, donnerte, hagelte und regnete in Strömen. Sturzfluten und vollgelaufene Keller waren die Folge. Welche Orte es in der Region besonders getroffen hat.
Plötzlich ist es dunkel über Trier und der Region. Dicke, düstere Wolken türmten sich am frühen Abend auf. Dann krachte es auch schon. Das angekündigte Unwetter zog dann auch über die Region Trier. Starkregen, Gewitter und Hagel waren dabei. Welche Schäden das Unwetter hinterlassen hat:
Eifelkreis Bitburg-Prüm:
Am Dienstagabend, 12.09.2023 ist gegen 17:30 Uhr ist ein erstes schweres Unwetter über die Eifel hinweg gezogen. Die Front hat nach Angaben der Feuerwehr fast ortsfest über Dörfern rund um Prüm gestanden. Besonders betroffen waren die Orte Schwirzheim, Fleringen und Prüm. Dort hatte die Feuerwehr alle Hände voll zu tun und pumpte Keller und Garagen leer.
Neben dem Starkregen kam es örtlich auch zu Hagelansammlungen. Zeitweise wurden Straßen überflutet, weil die Kanalisation die Wassermassen nicht aufnehmen konnte. Der örtliche kleine Bach in Schwirzheim erreichte schnell eine bedrohliche Höhe und lief einmal quer durch den Ort. Zeitweise war der Ort für den Verkehr voll gesperrt. Mehrere Anwohner errichteten Schutzwälle aus Holz und Sandsäcken. In der Straße „Auf der Acht“ suchte sich das Wasser den Weg durch eine Garage in die Kellerräume. Dort musste die Feuerwehr mit einer Pumpe und einem Nasssauger das Wasser aus dem Keller holen. In der Straße „Im Dorf“ drückte sich dass Wasser durch einen Schacht in die Kellerräume eines landwirtschaftlichen Anwesens. Mit einer starken Pumpe wurde das Wasser auf eine Wiese abgepumpt. Im Einsatz waren die Feuerwehren aus Schwirzheim, Fleringen, Weinsheim und Prüm.
Vulkaneifelkreis:
Wer die K170 weiter in Richtung Duppach fuhr, musste immer wieder in Schrittgeschwindigkeit fahren. An vielen Stellen sammelte sich Geröll auf der Fahrbahn. Auch Hagelansammlungen blieben über Stunden an der Straße liegen. Dann ging es in der Hauptstraße von Duppach zeitweise nicht mehr weiter. Eine Sturzflut suchte sich den Weg von den höher gelegenen Orten ins Tal nach Duppach zum „Dreisbach“. Dieser wurde zu einem reißenden Strom. Die Sturzflut suchte sich den Weg von der „Prümerstraße“ kommend über einen landwirtschaftlichen Hof und die Hauptstraße bis zum örtlichen Bach. Dabei kam es zu der Überflutung.
Doch es zogen innerhalb von drei Stunden immer wieder schwere Unwetter über diese Region, sodass immer mehr Wasser nach kam. Viele freiwillige Helfer und die Feuerwehr waren unter anderem mit einem Bagger und einem Radlader im Einsatz. In der „Hillesheimerstraße“ musste ein Anwesen mit Sandsäcken und Barrieren vor den Fluten geschützt werden. Dennoch lief das Wasser in die Garage. Der Zugang zu dem Bauernhof war ohne weiteres nicht mehr möglich, da die Strömung zu stark war. Erst zum späten Abend hin beruhigte sich die Lage.
Wer weiter Richtung Gerolstein fahren wollte, stieß immer wieder auf Umleitungen. Die L 10 zwischen Scheuern und Oberbettingen musste über längere Zeit voll gesperrt werden, Denn dort suchten sich die Wassermassen über die Felder ihren Weg ins Tal und überfluteten auf mehreren hundert Metern die Landstraße. Da war kein Durchkommen mehr möglich. Die Feuerwehr sperrte die Strecke. Aber auch in Schauern selbst gab es zahlreiche Einsätze. Auf der „Hillesheimerstraße“ floss eine Sturzflut von den Feldern ins Tal und überflutete die Ortsdurchfahrt auf der L10. Mit schwerem Gerät und der Hilfe der Feuerwehr wurde erst einmal das viele Geröll und der Schlamm beseitigt.
An vielen Stellen in der Eifel ist zu sehen, dass sich die Fluten über die Felder und Wiesen ihren Weg suchten. Tiefe Wasserrinnen und Schlamm auf den landwirtschaftlichen Wegen sind übrig geblieben.
Trier-Saarburg:
Um 18:30 Uhr zog dort eine weitere Front von Luxemburg in die Region. Besonders der Ort Helfant (VG Saarburg-Kell) wurde getroffen. Nach Auskunft der Feuerwehr suchte sich aus Richtung Südlingen kommend bis in die Dorfmitte eine Sturzflut ihren Weg. Zu großen Schäden kam es glücklicherweise nicht. Dennoch blieben viel Geröll und Schlamm übrig. Die mussten in einer 3,5-stündigen Arbeit der Feuerwehr Helfant und vielen freiwilligen Helfern unter anderem mit drei Radladern wieder gesäubert und befahrbar gemacht werden. Im nahegelegenen Kreuzweiler pumpte die Feuerwehr vollgelaufene Keller leer. In Palzem wurde durch die großen Regenmengen Wasser auf die Straße gespült. Am Ende blieb auch dort viel Schlamm übrig, welcher entfernt werden musste.
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte für den gestrigen Dienstag vor schweren Unwettern mit heftigem Starkregen, Hagel und starken Gewittern gewarnt. Die Zugbahn der Unwetter war im Vorfeld noch etwas unsicher. Am Ende ist sie genau über das Saarland, dem Saargau- Hochwald/ Hunsrück in die Eifel und weiter ins Landesinnere gezogen. Den meisten Niederschlag in nur wenigen Stunden gab es, nach Angaben des DWD, in Diez mit 99,3 Liter pro Quadratmeter. In der Region Trier fielen am Hahn 68,8 Liter, Winterspelt 55,7 Liter, Lissendorf 53,7 Liter und Prüm 33,1 Liter. Deutlich weniger war es in Trier mit 17,8 Liter, Wittlich mit gerade mal 2,9 Liter und Newel 1,6 Liter.
Zahlreiche Feuerwehreinsätze aufgrund von Überflutungen und vollgelaufenen Kellern gab es auch im Nordsaarland, wie dem Landkreis Merzig-Wadern und St. Wendel, das berichtet die Polizei auf Nachfrage. Dort fielen ebenfalls beachtliche Mengen in kurzer Zeit. 92,9 Liter in Tholey, 48,3 Liter in Merzig und 38,2 Liter in Nohfelden. Hingegen in Weiskirchen nur 6,5 Liter und Saarbrücken 0,9 Liter.
Zum heutigen Mittwoch beruhigt sich die Lage deutlich. In der Folge wird es , laut DWD, auch wieder wärmer.