Täter sitzen in Untersuchungshaft Spürhund erschnüffelt 100 Gramm Kokain an der A 60 bei Prüm

Prüm · Dem Zoll sind Anfang des Jahres drei mutmaßliche Drogenhändler ins Netz gegangen. Zu verdanken haben die Beamten das einer Spürnase.

Spürhund erschnüffelt 100 Gramm Kokain an der A 60 bei Prüm
Foto: dpa/Sven Hoppe

Es ist 20.45 Uhr als die Beamten des Hauptzollamtes Koblenz ein  Auto auf der A 60 anhalten. Der Wagen, der nahe der Anschlussstelle Prüm stehenbleibt, trägt ein deutsches Kennzeichen. Drinnen sitzen aber zwei Albaner und ein Bulgare. Sie kommen aus Belgien, geben die drei Männer zu Protokoll. Und nein, sie hätten keine Drogen dabei.

Insoweit stimmen die Angaben des 28-Jährigen, des 33-Jährigen und des 47-Jährigen noch überein. Bei der weiteren, getrennten Befragung aber verstricken sie sich laut Zoll in Widersprüche. Die Zweifel der Beamten reichen für einen Verdacht aus, den ein Wischtest bestätigen sollte: Bei allen drei Männern werden Rückstände von Rauschgift gefunden. Doch wo haben sie die Drogen versteckt?

Da kommt Spürnase „Bibbi“ ins Spiel. Die Hündin ist eine von zwei „Rauschgiftspürhunden“ der Bitburger Beamten, erklärt ein Sprecher des Hauptzollamts. Nicht bei allen Schichten seien die Tiere dabei. Man versuche aber sie möglichst oft mitzunehmen. Denn – und das zeigt der vorliegende Fall – es lohnt sich. Nach wenigen Minuten nimmt Bibbi Witterung auf. Und findet das Drogenversteck in einem Staufach im Inneren des Wagens. Der Inhalt: 100 Gramm Kokain. Laut dem Zollsprecher: „Rauschgift mit einem Straßenverkaufswert von rund 7000 Euro“.

Solch große Mengen führt nur mit, wer vorhat damit zu handeln, heißt es vom Hauptzollamt. Das sah wohl auch der Ermittlungsrichter, der die drei mutmaßlichen Drogenkuriere auf Antrag der Staatsanwaltschaft Trier in Untersuchungshaft unterbrachte.

Die zwei Albaner und den Bulgaren erwarten nun Strafverfahren wegen eines Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Fahrer des Wagens außerdem vor, sich unter Drogeneinfluss ans Steuer gesetzt zu haben.

Der Fall dürfte nur der Auftakt für weitere Drogenfunde im neuen Jahr sein. Denn die A 60, die Deutschland und Belgien verbindet, ist bei Schmugglern eine beliebte Route. Über Prüm steuern Händler und Kuriere meist die Niederlande an, wo der Umgang mit Rauschgift liberaler ist als hierzulande.

Allein 311 Drogenfunde gab es im Jahr 2018 auf der Schnellstraße. Eine aktuelle Statistik liegt noch nicht vor. Laut den Behörden steigen die Fallzahlen aber jährlich. Geschmuggelt werden meist Haschisch und Marihuana, aber auch Amphetamine und Ecstasy. Heroin und Kokain werden seltener, aber dennoch regelmäßig, entdeckt.

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