Kriminalität Polizei Bitburg warnt vor „Schockanrufen“

Bitburg · Derzeit häufen sich wieder Anrufe von Telefonbetrügern im Bitburger Umland. Mit welchen Maschen die Verbrecher diesmal versuchen, Senioren um ihr Geld zu bringen, erklärt die Polizei.

 Vor allem Senioren werden häufig Opfer von Telefonbetrügern.

Vor allem Senioren werden häufig Opfer von Telefonbetrügern.

Foto: Polizei

Sie sind in Banden organisiert und haben meist Senioren im Visier. Telefonbetrüger ergauern sich bundesweit das Geld ihrer oft vertrauensseeligen Opfer. Und derzeit, sagt der Bitburger Polizeichef Christian Hamm, versuchen die Verbrecher ihr Glück auch wieder in der Eifel. Der Leiter der Inspektion spricht von einer regelrechten Welle von Anrufen in Bitburg und dem Umland.

Rund zehn Senioren hätten sich bereits an die Polizei gewandt, weil ihnen die Anrufe seltsam vorkamen. „Das Dunkelfeld ist aber erfahrungsgemäß viel größer“, sagt Hamm, der vermutet, dass Kriminelle aktuell bei womöglich Hunderten durchklingeln: „Die sagen uns ja nicht alle Bescheid, viele legen direkt auf.“

Konjunktur habe derzeit wieder „der klassische Schockanruf“. Eine Masche, bei der die Täter potentielle Opfer „extrem unter Druck setzen“, sagt Hamm. Konkret erzählen die Gauner die Märchengeschichte eines angeblichen Enkels oder Kindes, das nach einem Unfall im Gefängnis sitze. Und nun Kaution brauche, um aus dem Knast zu kommen. Eine Legende, auf die Betrüger bereits Ende Januar setzten. Damals berichtete uns ein Mann aus Speicher von einem ähnlichen Vorfall.

Ebenfalls beliebt sei bei Verbrechern auch die Methode des falschen Gewinnversprechens. Hier wird den Opfern eingeredet, sie hätten das große Los gezogen. Um den Preis zu bekommen, sollen sie aber erstmal Geld überweisen.

Ein alter Trick, freilich. Aber dennoch einer, auf den noch immer Menschen reinfallen, sagt Hamm. Noch vergangenen Sommer etwa übergab eine Eifelerin rund 20 000 Euro an einen falschen Schwiegersohn. Denn die Täter verstehen es, ihre Opfer im Gespräch einzuwickeln und technische Kniffe zu nutzen, etwa Funksprüche vom Band. Manche geben sich auch als Arzt, Notar, Polizist oder Microsoft-Mitarbeiter aus.

Bislang beschränkt sich die Welle der Anrufe auf das Bitburger Umland, sagt Hamm. Schon morgen könnten die Betrüger aber in anderen Teilen der Region anrufen. „Dahinter stecken professionelle Callcenter, häufig mit Sitz im Ausland“, erklärt der Polizeichef. Banden, die von Tag zu Tag den Vorwahl-Bereich wechseln, oft deutschland- oder sogar europaweit agieren.

Also: Vorsicht ist geboten. Wer es mit dubiosen Anrufern zu tun hat, sollte die nächstgelegene Polizei-Dienststelle einschalten. Und: Grundsätzlich niemand Fremden das eigene Geld anvertrauen.

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