Über Luxemburg eingereist Nach mehr als 20 Jahren bei Trier verhaftet: Prozess wegen Mordanschlags beginnt

Trier/Düsseldorf · Der dringend Tatverdächtige war lange Zeit untergetaucht, konnte aber schließlich bei Trier gefasst werden. Das Opfer hatte nur knapp überlebt. Mutmaßlich ging es damals um die „Familienehre“.

Trier/Düsseldorf: Prozess wegen Mordanschlags beginnt
Foto: Matthias Stolt - stock.adobe.com/Matthias Stolt

Auch versuchter Mord verjährt nicht: 21 Jahre nach einem Mordanschlag in Neuss muss sich der mutmaßliche Täter von diesem Montag an in Düsseldorf vor Gericht verantworten. Der 43-Jährige soll im Februar 2002 vor einem Neusser Club einem damals 36-Jährigen aufgelauert und ihm ein Messer in den Bauch gerammt haben. Danach soll er sich ins Ausland abgesetzt und zuletzt im französischen Avignon gelebt haben.

Gemeinsam mit seinem Vater soll der Angeklagte vor dem Club auf den vermeintlichen Liebhaber seiner damaligen Ehefrau gewartet haben, um die “Familienehre wieder herzustellen“, wie es in der Anklage heißt. Das Opfer hatte sich nach der Attacke am 14. Februar 2002 lebensgefährlich verletzt in den Club „Avrasaya“ retten können und überlebt.

Festnahme bei Trier nach Einreise aus Luxemburg

Im September vergangenen Jahres war der Verdächtige Bundespolizisten bei einer grenznahen Kontrolle in der Nähe von Trier ins Netz gegangen. Der 43-Jährige war mit dem Auto aus Luxemburg eingereist und von den Polizisten auf einen Rastplatz herausgewinkt worden. Dort stellten sie fest, dass er mit Haftbefehl gesucht wurde.

Die Staatsanwaltschaft hat den türkischen Angeklagten, der zur Tatzeit 22 Jahre alt gewesen sein dürfte, wegen versuchten Mordes angeklagt. Sein Vater ist weiterhin flüchtig. Das Landgericht hat für den Prozess sieben Verhandlungstage angesetzt.

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