Gegen Baum gefahren Nach schwerem Busunfall mit Schulkindern in Trier: 12 Menschen verletzt - Martinsufer wieder befahrbar (Fotos)

Update | Trier · Update 15.10 Uhr: Nach dem schweren Busunfall in Trier am Martinsufer sind die Unfallschäden laut Stadt beseitigt. Die Strecke ist wieder befahrbar, nachdem es seit dem Morgen große Staus gab. Am Mittwochmorgen war dort ein Bus mit Schulkindern gegen einen Baum gefahren. Es gibt zahlreiche Verletzte. Alle Infos hier.

Martinusufer Trier: Bus-Unfall - mehrere Schüler verletzt: Fotos von der Unfallstelle
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Schulkinder verletzt: Schwerer Busunfall am Martinsufer in Trier

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Foto: Ernst Mettlach/Stadt Trier

Die Stadt Trier meldet nach dem schweren Busunglück am Trierer Martinsufer: Die Aufräumarbeiten sind abgeschlossen. Die Straße ist seit etwa 12 Uhr wieder befahrbar.

Bei dem verunglückten Bus handelte es sich um einen VRT-Bus der Linie 25, der vorwiegend Kinder an Bord hatte. Laut Polizei waren neben dem Busfahrer 34 Kinder, Jugendliche und ein junger Erwachsener an Bord. 11 Kinder und Jugendliche sowie der Busfahrer wurden bei dem Unfall verletzt und sind mittlerweile in Krankenhäuser gebracht worden. 23 Kinder wurden laut der Stadtverwaltung in der Toni-Chorus-Halle betreut. Ein Junge, der ebenfalls im Bus war, hatte sich unmittelbar nach dem Unfall unbemerkt von den Rettungskräften schon von der Unfallstelle entfernt und noch seine Schule aufgesucht. Weil er im Laufe des Vormittags Kopfschmerzen bekam, wurde er von den Eltern abgeholt und zu einem Arzt gebracht. Es geht ihm aber den Umständen entsprechend wieder gut.

Bus kracht gegen Baum - Mehrere Kinder bei Unfall verletzt

Der Bus war laut Polizei aus Richtung der Kaiser-Wilhelm-Brücke gekommen und gegen 7.23 Uhr aus bisher ungeklärter Ursache auf der Uferstraße gegen einen Baum in der Straßenmitte gefahren. Der Bus ist im Frontbereich zerstört, zahlreiche Scheiben sind zersplittert. Wie es dem Busfahrer geht, ist nicht bekannt.

Die Polizei ermittelt derzeit die Unfallursache. Zu diesem Zweck hat die Staatsanwaltschaft Trier einen Gutachter beauftragt. Dieser soll den Unfallhergang rekonstruieren.

Eltern konnten in die Toni-Chorus-Halle in der Ausoniusstraße in Trier-Nord kommen

Für Eltern betroffener Kinder wurde die Toni-Chorus-Halle als Anlaufstelle eingerichtet, teilt die Stadt Trier auf Twitter mit. Unter 0651/718-1817 hatte die Stadt zudem ein Infotelefon eingerichtet. Dort erfuhren Eltern, ob ihre Kinder verletzt wurden und wo sie sich aufhielten. Am Vormittag gab es zumindest eine gute Nachricht: „Es gibt keine lebensbedrohlich Verletzten in den Krankenhäusern“, teilte die Stadt auf ihrem Twitter-Kanal mit.

Gegen 11.30 Uhr waren alle Schülerinnen und Schüler von ihren Eltern abgeholt. Die Anlaufstelle in der Toni-Chorus-Halle wurde wieder aufgelöst: „Nach dem Busunfall sind alle Betroffenen nun entweder in den Krankenhäusern oder wieder bei ihren Eltern“, meldete die Stadt.

Die Berufsfeuerwehr hatte wegen der Lage einen Krisenstab eingerichtet. Michael Schmitz, Pressesprecher der Stadt Trier, erklärt auf TV-Anfrage: „In der Toni-Chorus-Halle (Ausoniusstraße/Trier-Nord) werden Kinder untergebracht und betreut, die in dem Bus saßen und nicht verletzt wurden, beziehungsweise nicht ins Krankenhaus mussten.“

Bus fuhr auf der Linie 25 - Viele Schulkinder an Bord

Bei dem Unfall-Bus handelte es sich um ein Fahrzeug, das die Linie 25 bedient habe. Die VRT 25, bis Trierweiler Linie 251, hält in Ralingen, Olk, Kersch, Udelfangen, Trierweiler, Sirzenich, Trier (Hochschule) und Pallien. Außerdem könnten in Trierweiler noch Schüler von anderen Linien zugestiegen sein. Die Stadt Trier informierte die Menschen über ihren Twitter-Kanal.

Stundenlange Staus wegen schwerem Busunfall am Martinsufer

Autofahrer brauchten viel Geduld: Aufgrund des Unfalls kam es vor allem in Trier-West zu Verkehrsbehinderungen. Kein Durchkommen war auf der Kaiser-Wilhelm-Brücke in Richtung Innenstadt. Die Spur in Richtung Bitburg war hingegen frei. Staus gab es in der Aachener und Kölner Straße sowie Berg runter auf der B51 von Bitburg kommend. Rückstaus gab es auch auf der Zurmaiener Straße, weil der Verkehr an der Unfallstelle vorbeigeführt wurde.

Nach der Unfallaufnahme wurde der Bus abgeschleppt. Der beschädigte Baum wurde gefällt. Die Aufräumarbeiten an der Unfallstelle sind seit etwa 12 Uhr abgeschlossen. Die Straße ist wieder für den Verkehr freigegeben.

Bei dem Großeinsatz waren rund 130 Kräfte vor Ort sowie im Stab bei der Berufsfeuerwehr. Beteiligt waren neben der Berufsfeuerwehr Trier 15 Einsatzkräfte der Trierer Polizei, der Freiwillige Löschzug Trier-Olewig, Schnelle Einsatz Gruppen vom Malteser Hilfsdienst und dem Deutschen Roten Kreuz, der Regelrettungsdienst der Berufsfeuerwehr sowie Katastrophenschutzeinheiten von Arbeiter Samariterbund, DRK und den Maltesern, Notärzte, die Nofallseelsorge, die Stadtwerke und mehrere Ämter der Stadtverwaltung.

Fragen an den VRT zum Busunfall in Trier

Für den Verkehrsverbund Region Trier (VRT) hat Pressesprecherin Katharina Fäßler weitere Fragen von Volksfreund.de zum Busunfall und der Schülerbeförderung in der Region beantwortet.

Wie viele Sitzplätze für Fahrgäste hat der verunglückte Bus?

Katharina Fäßler: Der betroffene Bus hat 45 Sitzplätze.

Stimmt es, dass 34 Kinder und Jugendliche sowie zwei Erwachsene zum Zeitpunkt des Unfalls im Bus waren?

Fäßler: Laut Informationen der Polizei, die den Unfall aufgenommen hat, stimmt das.

Das war kein reiner Schulbus - es geht ja um die Linie 25?

Fäßler: Nein, es war ein Linienbus unseres neuen Busnetzes Trierer Land. Aufgrund der Uhrzeit waren aber wohl vorwiegend Schüler im Bus.

Sind die VRT-Linien derzeit auch ausgedünnt (wegen Corona)? War der Bus deshalb mit mehr Schülern als sonst besetzt?

Fäßler: Die VRT-Linien fahren derzeit kein ausgedünntes Angebot oder Notfahrpläne wegen Corona. Der Bus war deshalb auch nicht voller als normalerweise.

Trier: Nach schwerem Busunfall mit Schulkindern: 14 Verletzte - Martinsufer wieder befahrbar
Foto: dpa/Harald Tittel

Wie sieht es gerade in den Schulbussen mit Sitzplätzen generell aus? Erhält dort in der Regel jeder Schüler einen Sitzplatz oder gibt es auch Zeiten/Linien, in denen Schüler stehen müssen?

Fäßler: Es fahren in der Region Trier in der Regel keine Schulbusse. Die Schüler nutzen die Angebote des Linienverkehrs. Es gibt deshalb auch Fahrten, bei denen nicht alle Schüler einen Sitzplatz haben. In den Planungen wird jedoch versucht, dies auf ein Minimum zu reduzieren. Allgemein zu Stehplätzen: Die neuen Busnetze wurden soweit möglich so geplant, dass Stehplätze nur in Ausnahmesituationen genutzt werden müssen. Und falls dies der Fall ist, wurde versucht, die Zeit der Inanspruchnahme von Stehplätzen minimal zu halten. Darüber hinaus wird bereits in den Planungen berücksichtigt, dass Sitzplätze vorwiegend von Grundschulkindern genutzt werden können. Beispielsweise, indem Rückfahrten zunächst bei den Grundschulen beginnen. Für Kindergartenkinder, deren Beförderung ebenfalls oft in den allgemeinen Linienverkehr integriert ist, garantieren die Maßnahmenkataloge der Kreise immer einen Sitzplatz.

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