Blaulicht Beinahe-Unfall in Trier-Zewen: Linienbus steht unter Bahnschranke als ein Zug ankommt

Trier · Ein Bus wollte am Montagabend einen Bahnübergang überqueren und blieb stecken - ausgerechnet als sich ein Güterzug näherte. Die Polizei ermittelt auch, ob es technische Probleme an der Schrankenanlage gab.

 Beinahe-Unfall zwischen Bus und Güterzug in Zewen: Busfahrer unter Schock.

Beinahe-Unfall zwischen Bus und Güterzug in Zewen: Busfahrer unter Schock.

Foto: Polizei Trier

Deutlich ist auf einem Polizeifoto vom Beinahe-Unfall zu sehen, dass das Warnlicht am Bahnübergang in Trier-Zewen rot leuchtet. Warum der Fahrer des Stadtbusses am Montag gegen 18.20 Uhr trotzdem bis fast an die Gleise fuhr, ist unklar. „Dem Busfahrer gelang es nicht, rechtzeitig zu stoppen“, heißt es seitens der Polizei. Der Fahrer habe den Güterzug auf sich zufahren gesehen. Trotz Notbremsung sei der Zug auf dem Bahnübergang noch rund 70 Stundenkilometer schnell gewesen.

Ursache für Beinahe-Unfall in Trier-Zewen ist noch nicht geklärt

Trier-Zewen: Beinahe-Unfall von Zug und Bus am Bahnübergang
Foto: Polizei Trier

Ob der Busfahrer zu schnell unterwegs war und deshalb nicht rechtzeitig halten konnte, ein technisches Problem beim Bremsen hatte oder vielleicht dachte, trotz Rotlicht noch über den Bahnübergang fahren zu können, müsse noch geklärt werden, teilte die Polizei mit. Ermittelt werden soll offenbar auch, ob die Schrankenanlage fehlerlos funktionierte.

Auf der Trierer Weststrecke fahren aktuell nur Güterzüge, ab Ende 2024 sollen die Gleise aber auch wieder für Personenzüge genutzt werden. Die beiden Nachbar-Bahnübergänge – in Trier-Euren und Trier-West – sind allerdings ebenso in die Jahre gekommen, wie der Zewener. In Euren kommt es seit etwa acht Jahren regelmäßig zu Problemen: Mal schließt die Schranke nicht, obwohl ein Zug kommt. Mal – zuletzt Anfang Januar – senken sich die Fallbäume zwar, gehen aber wieder auf, just wenn ein Zug einfährt. In Trier-West gingen in der Vergangenheit die Schranken mehrfach nicht mehr hoch – was auf der viel befahrenen Straße zu Chaos führte. „Am Bahnübergang bei uns in Zewen wird zwar auch alle paar Monate von Arbeitern der Bahn gewerkelt“, berichtet Ortsvorsteher Christoph Schnorpfeil, „dass es schon mal so gravierende Probleme gab wie in Euren oder Trier-West, ist mir allerdings nicht bekannt.“

Welche Sicherungen gegen Unfälle gibt es an einem Bahnübergang?

Laut Bahn sind Bahnübergänge mit elektrischen Kontakten ausgerüstet. Fehlfunktionen würden sofort den Lokführern gemeldet, die dann abbremsen und gegebenenfalls Schritttempo fahren würden. Beim Beinahe-Unfall am Montag konnte die Schranke nicht schließen, sondern blieb am Dach des Busses hängen. Der Volksfreund hat bei der Bahn nachgefragt, ob auch eine nicht bis zur Endposition gesenkte Schranke die Alarmierungskette auslöst. Eine Antwort der Bahn-Pressestelle blieb bislang aus. Für den fehleranfälligen Eurener Bahnübergang hat die Bahn eine Komplett-Sanierung im Zusammenhang mit dem Bau des Haltepunkts für die Personenzüge angekündigt. Auch in Zewen und West sollen solche Bahnhaltepunkte errichtet werden.

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