Kriminalität Polizei ermittelt wegen toter Hühner in Biesdorf

Biesdorf  · Spaziergänger haben vergangenen Sonntag eine gruselige Entdeckung in der Südeifel gemacht: In einem Waldstück nahe Biesdorf lagen mehrere geschlachtete Hühner. Das erinnert an einen anderen Vorfall in der Nähe.

Unbekannte entsorgen geschlachtete Hühner im Wald bei Biesdorf
Foto: dpa/Stefan Puchner

Der Fund im Forst, rechts der Landesstraße 3, weckt Erinnerungen an einen Vorfall in Wallendorf, der inzwischen fast ein halbes Jahr zurückliegt. Mitte Dezember 2020 waren im Nachbarort von Biesdorf die Körper von fünf Hühnern und einer Ziege aufgetaucht. Unbekannte hatten die Tiere enthauptet und im Wald drapiert, vom Fleisch aber erkennbar nichts verwertet. Weshalb die Beamten von einem Opferritual ausgingen.

Die Spuren, die in Richtung „Satanismus“ und „Voodoo“ deuteten, verliefen aber bald darauf im Sande. Noch immer fehle es in an entscheidenden Hinweisen, sagt der Bitburger Polizeichef Hamm: „Wir nehmen diese Sache aber sehr ernst und werden ihr weiterhin nachgehen.“

Ob es zwischen den bei Biesdorf entsorgten Hühnern und den geköpften Tieren bei Wallendorf einen Zusammenhang gibt, prüft die Polizeiinspektion derzeit. Immerhin liegen die Tatorte keine zehn Kilometer voneinander entfernt. Aktuell könne Hamm, sagt er, aber weder bestätigen noch ausschließen, dass hier dieselben Täter am Werk waren.

„Es ist möglich, dass hier bei Biesdorf nur jemand seine Schlachtabfälle illegal entsorgt hat“, sagt der Leiter der Inspektion. Genauso gut könnte es aber wieder eine rituelle Tötung gewesen sein. Auch wenn die Kadaver diesmal offenbar nicht in besonderer Weise hergerichtet wurden. Und, dass jemand Fleisch oder Knochen in den Wald werfe, komme leider auch häufiger vor.

Doch religiöses Motiv hin oder her: Ermittelt wird ohnehin, auch im Fall Biesdorf. Denn Leichen in die Landschaft zu werfen, ist verboten. Auch, weil sich dadurch Seuchen verbreiten können, müssen Kadaver gemäß  dem „Tierische-Nebenprodukte-Beseitigungsgesetz“ fachgerecht entsorgt werden, etwa in der Verbrennungsanlage der Firma SecAnim in Rivenich im Wittlicher Land. Für den Umweltsünder könnte es also, sollte er gefasst werden, teuer werden. Sollte sich herausstellen, dass der Täter die Tiere auch gequält hatte, könnten sogar Haftstrafen drohen. Doch dafür müsste die Polizei ihn erst mal schnappen. Hierbei, sagt Hamm, setzten die Beamten auf die Mithilfe der Bevölkerung.

Die Polizei ist dankbar für Hinweise zu den Vorkommnissen in Biesdorf und Wallendorf unter Telefon 06561/96850.

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