Polizei Unbekannte versenken Schrauben in Fahrspuren und sprühen Parfüm auf Hochsitze

Oberweis · Ein spezieller Fall in Oberweis beschäftigt die Polizei Bitburg derzeit. Dabei wenden die Täter perfide Methoden an.

Unbekannte versenken Schrauben in Fahrspuren und sprühen Parfüm auf Hochsitze
Foto: TV/Klaus Kimmling

Theo Noesges ist fassungslos.  „So etwas habe ich noch bei erlebt“, sagt der Jagdvorsteher der Jagdgenossenschaft Oberweis. Und meint damit die Vorfälle, die sich in den den vergangenen Wochen  im Bereich des Oberweiser Jagdbezirkes Süd ereignet haben. Unbekannte haben mehrere Hochsitze mit Parfüm verunreinigt  – wohl mit der Absicht, damit sich das Wild fernhält. Schlimmer noch, da gefährlicher: Auf einem Privatweg im Jagdbezirk, an dem auch der Pächter wohnt, der das Revier bereits seit vielen Jahren betreut, haben Täter mehrere Schrauben in den Fahrspuren versenkt. Nicht ohne Folgen: Die Anwohner des Privatwegs hatten bereits mehrere Platten an den Reifen ihrer Fahrzeuge.

Außer Sachschäden ist bisher nichts passiert. Glücklicherweise, findet Otmar Kaufmann von der Polizei Bitburg. Denn wenn ein platter Reifen nicht schnell bemerkt würde, könne das zu schlimmen Unfällen mit Verletzten oder gar Toten führen. „Da kann es schon mal sein, dass ein Auto von der Fahrbahn abkommt und gegen einen Baum fährt“, sagt er.

Zumal, wenn die Täter so perfide handeln wie die im Oberweiser Fall. Denn von der Schrauben, die sie verwendet haben, hatten sie die Köpfe entfernt, um sie vertikal in den Fahrbahn zu stecken. „Da guckten nur noch die Spitze raus. Das ist kaum zu erkennen“, ssagt Kaufmann. Schon gar nicht aus dem Auto heraus. Und auch für Fußgänger könnte das Ganze gefährlich werden.

Daher hat die Polizei die Schrauben, soweit erkennbar, entfernt. Zudem wurden auf der Sitzfläche eines Hochsitzes DNA-Spuren sowie das ausgebrachte Parfüm gesichert.  Aber das bringe natürlich nichts ohne  entsprechende Vergleichswerte, sagt Hans Jürgen Riemann von der Polizei Bitburg. Die müsste man bei einem konkret Tatverdächtigen finden. Aber soweit ist  man noch nicht; die Ermittlungen laufen noch.

Aus Erfahrung wissen aber sowohl die Polizisten als auch alle anderen Beteiligten, dass gezielte Sabotage-Akte gegen Jäger – und ein solcher könnte hier vorliegen – öfter mal vorkommen. Anzeigen wegen angesägter oder verschmutzter Jagdkanzeln gebe es immer wieder mal, berichtet Riemann. Er schätzt die Fallzahl jedoch auf „weniger  als fünf im Jahr“. Allerdings  sei ihm ein solcher Fall wie in Oberweis noch nicht untergekommen. „Der ist schon sehr speziell“, sagt er. Er hofft, dass man den oder die  Verursacher schnell findet. Und vor allem, dass sie sich nicht dazu hinreißen lassen, weitere Taten zu begehen. Vielleicht, schätzt er, trage die Berichterstattung im TV ja schon dazu bei.

Zeugenhinweise erbittet die Polizei unter  Telefon 06561/96850.

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