Ein Haftbefehl lag auch vor Verfolgungsjagd: Kein Führerschein, angetrunken - Polizei stoppt völlig überladenen Schrott-LKW bei Saarburg

Saarburg/Mettlach · Aus der Kategorie kurios und kreuzgefährlich: Der LKW-Fahrer, den die Polizei erst nach einer Verfolgungsjagd in Saarburg stellen konnte, hatte gleich zwei Autos übereinander geladen. Andere hatten das überladene Gefährt gemeldet, weil es drohte umzukippen. Doch das war noch lange nicht alles.

 Gefährliche Schräglage: Diesen völlig überladenen Schrott-LKW konnte die Polizei erst nach einer Verfolgungsjagd in Saarburg anhalten.

Gefährliche Schräglage: Diesen völlig überladenen Schrott-LKW konnte die Polizei erst nach einer Verfolgungsjagd in Saarburg anhalten.

Foto: TV/Wilfried Hoffmann

Der kuriose Einsatz ereignet sich am Montag, 27. Mai. Gegen 16 Uhr erhält die Polizei den Hinweis: Zwei Schrottautos übereinander geladen hatte ein junger Fahrer, der am Montagnachmittag in Saarburg unterwegs war.

Andere Autofahrer hatten bereits im saarländischen Mettlach den LKW der Polizei gemeldet, weil sie befürchteten, dass dessen Ladung unzureichend gesichert sei und kippen könnten. Gegen 16 Uhr wurde die Saarburger Polizei über die mögliche Gefahr unterrichtet.

In Höhe der Feuerwehr Saarburg entdeckte die Saarburger Polizei den LKW mit der auffälligen Ladung und Trierer Kennzeichen schließlich. Die Beamten versuchten das Gefährt zu stoppen – was dessen Fahrer allerdings prompt ignorierte.

Polizei stoppt völlig überladenen Schrott-LKW bei Saarburg
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Im Streifenwagen nahm die Polizei die Verfolgung auf. Der LKW-Fahrer bog mit seinem Gefährt schließlich scharf in Richtung des Industriegebiets am Saarufer ein. „Die Polizisten mussten befürchten, dass der LKW umkippt“, heißt es zu dem riskanten Fahrmanöver dazu im Pressebericht der Polizei.

Anschließend stoppte der Fahrer des LKW und flüchtete zu Fuß in Richtung Saar. Nicht nur die Polizisten rannten hinterher. Auch Passanten nahmen die Verfolgung auf und unterstützen die Polizei bei dem Versuch, den Mann zu fangen.

Den Polizisten gelang es schließlich, denn Mann einzuholen und zu überwältigen. Der Grund für dessen Flucht sei laut Polizeibericht schnell klar gewesen: Der junge Mann aus Trier war offenbar betrunken. Das war aber nicht das einzige Problem: Der Festgesetzte besitzt auch keinen Führerschein und machte gegenüber der Polizei obendrein falsche Angaben zu seiner Person. Auch dafür gab es einen Grund: Gegen den Mann lag ein Haftbefehl vor. Die Polizei lieferte den Mann daher im Gefängnis ab. Entsprechende Strafverfahren wurden eingeleitet.

Erledigt war der Einsatz damit nicht: Aus dem LKW, auf dem die Schrottautos so gefährlich gestapelt waren, lief Kraftstoff auf die Straße. Die Gefahrstoffzug der Freiwilligen Feuerwehr Saarburg rückte aus, um den Diesel aufzufangen und zu entsorgen. Nach den umfangreichen Sicherungs- und Bergungsarbeiten, wurden LKW und Schrottautos schließlich abgeschleppt.

Die Polizei dankt in ihrem Pressebericht ausdrücklich den beteiligten Helfern: Der Feuerwehr, einem nahe gelegenen Dachdeckerbetrieb, der mit einem Kran die laut Polizeibericht „vollkommen verkehrsunsicher transportierten Fahrzeuge“ vom LKW hob.

Autofahrer, die möglicherweise auf der Strecke zwischen Saarburg und Mettlach durch den LKW und dessen Fahrer gefährdet wurden, sollen sich bei der Polizei Saarburg unter der Telefonnummer 06581/91550 melden.

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