Kurioses aus dem Saarland Zwei Männer wollen „Trunkenbold“ in Gelber Tonne nach Hause bringen
St. Wendel · Im nordsaarländischen St. Wendel trifft die Polizei in der Nacht zum Sonntag auf eine kuriose Szenerie: Zwei Betrunkene wollen einem dritten Trunkenbold helfen, indem sie ihn in einer Gelben Tonne heimbringen – ein Vergehen, das noch nicht allzu lange möglich ist.
Bei der saarländischen Polizei geht in der Nacht zum Sonntag eine kuriose Meldung ein. In der Werschweilerstraße in St. Wendel bewegten sich mehrere Randalierer, die die Gelben Tonnen umwerfen würden, hieß es da. Vor Ort stoßen die Ermittler jedoch auf eine andere Situation. Die Streifenpolizisten seien erstaunt auf drei Personen getroffen. „Eine männliche ältere, stark alkoholisierte Person befand sich in einer Gelben Tonne, die als Transportmittel von den beiden jüngeren Personen geschoben wurde“, erklärt die Polizei in einer Pressemeldung zu dem kuriosen Vorfall.
Die beiden jüngeren Männer seien auf dem Nachhauseweg auf einen stark alkoholisierten älteren Mann getroffen. Dieser sei nicht mehr in der Lage gewesen, eigenständig weiter zu laufen. Statt einen Krankenwagen oder die Polizei zu rufen, helfen sich die Männer selbst. Laut Polizei setzen sie den „Trunkenbold“, wie ihn die Polizei bezeichnet, kurzerhand in eine Gelbe Tonne, um ihn damit sicher nach Hause zu fahren.
Ob die Tonne für den am Montag, 27. Februar, angesetzten Abfuhrtermin schon an der Straße stand, oder ob sie von einem Privatgrundstück weggetragen wurde, gibt die Polizei in ihrer Mitteilung nicht bekannt.
Die jungen Männer hätten allerdings derart Lärm verursacht, dass Anwohner dies falsch deuteten und die Polizei verständigten, heißt es in der Pressemeldung. „Nachdem die Beamten den ‚Tonnen-Insassen’ aus derselben befreit hatten, wurde er sicher nach Hause gebracht“, beschreibt die Polizei diese Situation. Offen lässt sie, ob sie den Betrunkenen aus einer 120- oder einer 240-Liter-Tonne befreien musste. Beide Größen für Gelbe Tonnen sind möglich im Saarland.
In der Region Trier hätte sich dieser kuriose Fall nicht abspielen können. Denn anders als im Saarland, wo im Januar 2021 48 von 52 Städten und Gemeinden die Gelbe Tonne eingeführt haben, sind in der Region Trier mindestens bis 2026 noch Gelbe Säcke an der Tagesordnung. Eine Umstellung auf Gelbe Tonnen wird jedoch derzeit diskutiert.
Einer der Gründe: Die Gelben Säcke stehen seit Jahren in der Kritik, weil sie zu schnell reißen. Einen Trunkenbold könnte man damit jedenfalls nicht transportieren.
