Blaulicht Zwei Tote in Bitburg-Mötsch - Staatsanwaltschaft geht auch von Beziehungstat aus und nennt erste Details

Update | Bitburg · Noch läuft die Spurensuche: In Mötsch, einem Stadtteil von Bitburg, sind am späten Mittwochabend zwei Tote entdeckt worden. Sie lebten zuvor in einer Beziehung. Was bislang bekannt ist.

Bitburg-Mötsch: Zwei Tote - Erste Details zu mutmaßlicher Beziehungstat
Foto: dpa/Patrick Seeger

Die Staatsanwaltschaft Trier hat weitere Details zum Fund von zwei Toten in Bitburg-Mötsch bekannt gegeben. Zeugen hatten am Mittwochabend die Polizei um 22.58 Uhr nach Bitburg Mötsch gerufen, weil sie eine leblose Person gefunden hatten.

Wie die Staatsanwaltschaft nun mitteilt, sei von den ausgerückten Beamten in einem Wohngebiet im Stadtteil Mötsch tatsächlich die Leiche einer 50-jährigen Frau gefunden worden. Die Tote lag hinter einem Auto in der Einfahrt eines Einfamilienhauses und habe Verletzungen im Oberkörper und Gesichtsbereich aufgewiesen. Bei weiteren Untersuchungen sei in dem angrenzenden Haus schließlich ein weiterer Toter gefunden worden– ein 65-jähriger Mann. Bei dem Toten handele es sich um den geschiedenen Ehemann der getöteten Frau. „Der Mann wies eine Schussverletzung im Kopfbereich auf. Neben ihm lag eine Pistole“, teilt die Staatsanwaltschaft Trier mit.

 Wie bereits am Donnerstagmorgen vom Polizeipräsidium Trier bekannt gegeben wurde, deuten erste Ermittlungen auf eine Beziehungstat hin. Dieser Verdacht erhärtet sich.

Auch Staatsanwaltschaft geht von Beziehungsstreit in Bitburg aus

Die Staatsanwaltschaft Trier schließt sich dieser Einschätzung an. „Nach dem vorläufigen Stand der von der Kriminaldirektion Trier geführten Ermittlungen hält es die Staatsanwaltschaft für wahrscheinlich, dass der Mann zunächst seine Ehefrau und sodann sich selbst erschossen hat“, so die Stellungnahme. Es gebe keinerlei Hinweise auf die Beteiligung einer dritten Person.

Mit Rücksicht auf die Angehörigen und aus Respekt vor den Toten bitte man um Verständnis, dass der genaue Ort der Tat zunächst nicht bekanntgegeben werde. „Auch weil es sich aktuell natürlich noch um einen heißen Tatort handelt und dort die Spurensuche aktuell weiter läuft“, so die Stellungnahme der Polizei.

Die Staatsanwaltschaft Trier gibt wiederum weitere Details zum Hintergrund der Toten frei. „Bei den Verstorbenen handelt es sich um geschiedene Eheleute.“ Bei der Frau handele es sich um eine deutsche Staatsangehörige, ihr geschiedener Mann sei Franzose. „Beide lebten seit mehreren Jahren in Bitburg.“ Nach der Scheidung sei nach bisherigen Erkenntnissen die Frau aus dem gemeinsamen Haus ausgezogen und in die unmittelbare Nachbarschaft gezogen.

Zum Tatmotiv lägen, so die Mitteilung der Staatsanwaltschaft, noch keine näheren Erkenntnisse vor. Die Ermittlungen sowohl zum genauen Hergang der Tat als auch zu den Hintergründen laufen noch.

Großer Polizeieinsatz in Bitburg-Mötsch

Wegen des großen Polizeieinsatzes am Abend, hat der Fall in Mötsch viel Aufmerksamkeit mit sich gebracht und letztlich auch manche Bürger verunsichert. Die Polizei betont allerdings, dass keine Gefahr für die Bevölkerung bestanden habe oder gar noch bestehe.

Dass sich viele Menschen in Mötsch sorgten, sei nachvollziehbar, sagt der Ortsvorsteher Heiko Jakobs. „Eine Tat wie diese ist in einem kleinen Ort wie Mötsch erschütternd.“, sagt er am Morgen nach der Tat. „Der Einsatz am Abend war wegen der hohen Polizeipräsenz nicht zu übersehen.“ Was genau geschehen sei, werde hoffentlich im Laufe der Ermittlungen deutlich.

  • Hinweis zur Berichterstattung: In der Regel berichten wir nicht über Fälle von Suizid. Der hier beschriebene Fall hat jedoch einen größeren Polizeieinsatz ausgelöst, den viele Menschen mitbekommen haben dürften. Für Menschen, die sich in einer ausweglosen Lage wähnen oder sogar erwägen, sich das Leben zu nehmen, gibt es spezielle Hilfsangebote, etwa bei der Telefonseelsorge. Die Telefonnummern lauten: 0800/1110111 oder 0800/1110222. Auch Gespräche im eigenen Umfeld können helfen.
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