Boll nicht frisch: Erste Team-Niederlage bei Tischtennis-WM

Kuala Lumpur (dpa) · Wenn Timo Boll zwei Einzel verliert, können Deutschlands Tischtennis-Herren kaum gewinnen. Nach dem 1:3 gegen Frankreich herrscht bei der WM große Ernüchterung. Noch ist aber nicht alles verloren.

Trotz der Rückkehr von Timo Boll ist die Siegesserie der deutschen Tischtennis-Teams bei der WM in Malaysia gerissen.

Der nach einer Erkältung noch sichtlich geschwächte Rekord-Europameister konnte die 1:3-Niederlage der Herren gegen Frankreich im dritten Gruppenspiel nicht verhindern. Der WM-Zweite Deutschland muss damit um den Einzug in das Achtelfinale noch zittern, die DTTB-Damen haben dieses Ziel nach einem knappen 3:2 gegen Brasilien vorzeitig erreicht.

„Der Blick geht nach vorne. Es war uns klar, dass es ein enges Spiel wird. Timo ist nicht so schnell auf den Beinen, hinzu kommt, dass er hier in Malaysia drei Tage nicht trainieren konnte“, erklärte Bundestrainer Jörg Roßkopf: „Wir wollen jetzt Zweiter oder Dritter in der Gruppe werden.“

Boll, der zuvor beim 3:0 gegen Malaysia sein erstes Match in Kuala Lumpur bestritten hatte, verlor beide Einzel gegen Frankreichs Spitzenspieler Emmanuel Lebesson und Simon Gauzy. Das passiert dem Weltranglisten-Neunten auch nicht alle Tage. Der 34 Jahre alte Routinier wirkte nicht frisch, steigerte sich nach der deutlichen Drei-Satz-Niederlage gegen Lebesson deutlich, hatte aber auch gegen Ochsenhausens Bundesligaspieler Gauzy am Ende knapp das Nachsehen.

Weil auch Steffen Mengel (Bergneustadt) sein Match verlor und nur Ruwen Filus (Fulda) auf Position drei punktete, war die Enttäuschung groß. Mit Siegen gegen England (Dienstag) und Schweden ((Mittwoch) ist zwar das Achtelfinale noch möglich, der Traum von erneuten Endspiel gegen China ist aber erstmal in weite Ferne gerückt.

Die DTTB-Damen bedankten sich bei Irene Ivancan. Die Abwehrspielerin, die in Istanbul ihr Geld verdient, sorgte gegen Brasilien mit zwei Siegen für den 2:2-Zwischenstand. Kristin Silbereisen (Kolbermoor) holte den entscheidenden dritten Punkt. Das Team von Bundestrainerin Jie Schöpp, die auf den Einsatz der deutschen Meisterin Petrissa Solja verzichtet hatte, kann mit Siegen gegen Nordkorea und Japan sogar noch Platz eins in der Gruppe B und damit die direkte Qualifikation für das WM-Viertelfinale erreichen.

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