Brand vernichtet rund 1000 Hektar im belgischen Hochmoor "Hohes Venn"

Eupen/Sourbrodt · Im belgischen Naturpark Hohes Venn ist am Ostermontag ein Großbrand ausgebrochen. Zeitweise standen rund 1000 Hektar der Gesamtfläche von 4500 Hektar in Flammen. Die Einsatzkräfte aus Belgien und dem benachbarten Deutschland haben das Feuer inzwischen unter Kontrolle, fürchten jedoch noch Schwelbrände im Torf unter der Oberfläche.

Brand vernichtet rund 1000 Hektar im belgischen Hochmoor "Hohes Venn"
Foto: Fotos: Ralf Schaus

(fpl/dpa) Wie das Feuer am Montagnachmittag ausbrechen konnte, ist bislang nicht geklärt. Die Einsatzkräfte haben zwei Brandherde lokalisiert. Einer davon befindet in der Nähe eines der Holzstege, über die Besucher durch die Hochmoorlandschaft wandern können. Ob es sich jedoch bei der Ursache des Feuers um Brandstiftung oder die Unachtsamkeit eines Venn-Wanderers handelt, liegt derzeit im Bereich der Spekulation.

Das Feuer war in der Nähe von Baraque Michel entstanden. Starke Nordostwinde trieben es dann schnell weiter, unter anderem in Richtung der Gemeinde Sourbrodt und des Naturparkzentrums Botrange: "Da haben knapp 1000 Hektar gebrannt, das ist schon enorm", sagt Dominik Arens vom Naturparkzentrum. Rund um Baraque Michel und den nahen Mont Rigi, mit 694 Metern der höchste Punkt im Nachbarland, ist derzeit noch das Gelände abgesperrt.

Insgesamt waren rund 300 Retter im Einsatz. Neben belgischen und etwa 100 deutschen Feuerwehrleuten aus Eupen, Monschau und anderen Orten beiderseits der Grenze wurden auch Panzer aus Elsenborn angefordert. Mit Löschhubschraubern versuchte man, das Feuer auch aus der Luft einzudämmen. Weitere Helikopterstaffeln suchten das Gelände nach Wanderern ab.

Besucher scheinen jedoch nicht zu Schaden gekommen zu sein, weil das Venn wegen Waldbrandgefahr aufgrund der Trockenheit und hohen Temperaturen der vergangenen Tage weitgehend gesperrt war. Allerdings verletzten sich zwei Feuerwehrleute beim Löscheinsatz leicht. Am Dienstagmorgen hatte die Feuerwehr das Feuer unter Kontrolle gebracht, es brannten laut Schätzung der Einsatzkräfte nur noch etwa zwei Hektar. Allerdings konnte noch niemand sagen, wie es mit dem Torf unter der Oberfläche aussieht: Dort befürchtet man Schwelbrände. Die Brandnester will die Feurwehr mit Wärmebildkameras aus der Luft feststellen. Die Löscharbeiten sollen deshalb noch mehrere Tage dauern.

Der letzte größere Brand im Hohen Venn war 2004 ausgebrochen. Das Feuer vom Ostermontag jedoch soll deutlich verheerender gewesen sein, die belgischen Behörden sprechen vom größten Brand der vergangenen 60 Jahre.

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