BREITENSPORT: Keine Männer-Domäne

BITBURG. (red) Das Engagement der Frauen im Sportverein lässt zu wünschen übrig. Könnte man meinen, wenn man die Statistik sprechen lässt.

Die Frauen sind in den Sportvereinen immer noch in Unterzahl, besonders in verantwortlichen Positionen spielen sie eine untergeordnete Rolle. Doch der Vorstand des Sportvereins sollte keine Männerdomäne sein. Aus diesem Grund hat die Frauenvertreterin des Sportkreises Bitburg-Prüm, Irene Kollig, gemeinsam mit dem Sportbund Rheinland zu einem Wettbewerb "Der frauenfreundliche Sportverein" aufgerufen. Es sollten Vereine des Sportkreises Bitburg-Prüm ausgezeichnet werden, die mit erfolgreichen Konzepten, Projekten und Initiativen Frauen und Mädchen als Vereinsmitglieder oder als Funktionärinnen für den Vereinssport gewonnen haben. Mit dem VfB Biersdorf, den Sportfreunden Erdorf, der DJK Irrel, der LG Pronsfeld-Lünebach und der DJK Watzerath wurden nun die Gewinner ausgezeichnet. Der Frauenanteil in den Sportvereinen des Sportkreises Bitburg-Prüm beträgt zirka 31 Prozent, bilanzierte Irene Kollig in einer kleinen Feierstunde zur Preisverleihung. Dabei sind nur 2,6 Prozent der Vorsitzendenposten mit Frauen besetzt. Anders sieht es im Bereich der Geschäftsführung aus. So beträgt in diesem Bereich der Frauenanteil 21,5 Prozent. Im Schatzmeister- und Pressewesen liegt die Frauenquote bei 20 beziehungsweise 14 Prozent. Irene Kollig will gemeinsam mit dem Sportkreisvorsitzenden Peter Michaeli alles daran setzen, dass sich der Anteil der Frauen in den Sportvereinen erhöht. "Wir sind ein fußballlastiger Sportkreis, in dessen Vereinen traditionell mehr die Männer das Sagen haben", räumte Michaeli ein. Viele Sportvereine müssten ihre Angebotspalette erweitern, um damit besonders auch potenzielle weibliche Mitglieder anzusprechen. Dabei stünden die Sportvereine in einem Konkurrenzkampf mit anderen Anbietern. Angesichts des demografischen Wandels würde dieser eher noch härter werden, prophezeite Michaeli.Frauen sollten Verantwortung übernehmen

Claudia Altwasser, Präsidiumsmitglied des Sportbundes Rheinland und verantwortlich für "Frau im Sport", hob die Notwendigkeit hervor, dass gerade auch Frauen verantwortliche Positionen im Sportverein besetzen: "Frauen als Sportlerinnen und/oder als Funktionärinnen haben andere Bedürfnisse und Wünsche als Männer, dies findet nicht überall Beachtung. Vereine, die ihr diesbezügliches Selbstverständnis überprüfen und optimieren, sind erfolgreicher bei der Gewinnung von weiblichen Mitgliedern und ehrenamtlichen Mitarbeiterinmen", sagte Altwasser. Dies hätten alle Preisträger eindrucksvoll bewiesen.

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