Bürgerforum und Wahlkampf

In der Kinder-Uni-Veranstaltung "Wie werde ich Politiker?" lernten die Kinder alles rund um Politik.

 Kinder wählen ihre „Politiker“ im Rahmen der Kinder-Uni. Foto: Uni

Kinder wählen ihre „Politiker“ im Rahmen der Kinder-Uni. Foto: Uni

Trier. Langsam füllte sich der Raum mit aufgeregten, wissbegierigen Kindern. Keiner musste ungeduldig werden, denn der Kinder-Uni-Dozent Prof. Gunnar Schwarting begann sofort. Nach dem Kennenlernspiel "Wahrheit oder Lüge" stellte der Dozent zunächst die Frage: "Warum braucht man überhaupt Politiker?" Schnell kam man zu dem Schluss, dass ohne Politiker nichts funktionieren würde, da man niemals die ganze Bevölkerung der Bundesrepublik Deutschland (82 Millionen Menschen) an einem Ort versammeln könnte.

Der Professor erklärte den Kindern den Wahlvorgang bei Bundestagswahlen. Beim anschließenden Quiz konnten sie sich in ihren Kenntnissen über Politiker auf kommunaler, Bundes- und internationaler Ebene testen. Außerdem mussten sie einen Nichtpolitiker identifizieren. In vier Workshops erarbeiteten die Kinder wichtige Eigenschaften, die ein Politiker haben sollte. Dazu gehörten unter anderem Freundlichkeit und Standhaftigkeit.

Nach einer kurzen Pause wurden aus der Mitte der Kinder drei Politikerkandidaten mit jeweils einem Assistenten gewählt. Sie gingen in eigene Wahlbüros und entwarfen einen Wahlslogan und eine Rede mit ihren Zielen. Die Ziele lagen in den Richtungen Umweltschutz, Bildungspolitik und Jugendschutz. Währenddessen hatte die Gruppe der Kinder, die die Bürger darstellten, eine Bürgerversammlung. Sie überlegten sich Fragen, die später im Plenum den Kandidaten gestellt wurden.

In einem Interview mit der "Presse" gaben die Bürger Auskunft, welches Ziel der optimale Kandidat verfolgen sollte. "Das mit der Umwelt, weil, wenn es den Menschen immer schlechter geht, dann können die Menschen ja nicht mehr überleben. Und wenn es keine Menschen gibt, dann braucht man auch nicht das Rauchgesetz oder das Schulgesetz. Dann ist das ja nutzlos." Ein anderer Bürger meinte: "Wir haben ja jetzt die Wirtschaftskrise, dann kann man sich ja damit beschäftigen, das wäre zum Beispiel ein gutes Thema. Vielleicht dem Autokonzern Opel helfen."

Nach einer Umfrage stand dann die erste Prognose schon fest. Das Jugendschutzteam zog mit dem bildungspolitischen Team gleich. Nach einer zweiminütigen Vorstellung der Ziele des jeweiligen Kandidatenteams ging es zur Fragestellung im Plenum über. Danach durfte jeder Bürger und Politikerkandidat seinen Favoriten wählen. Deutlich gewann das Jugendschutzteam mit der Idee, keinen Verkauf von Zigaretten und Alkohol unter 20 Jahren zu erlauben. "Wir wollen, dass die Jugendlichen nicht krank werden, dass sie ein schönes Leben haben." Außerdem wollten sie Zigaretten entwickeln, die weder süchtig noch krebskrank machen.

Zum verdienten Wahlsieg gab es für das Gewinnerteam und die neu gekrönten Politiker eine Siegerprämie. Nach einer dreistündigen Ausbildung zum Politiker kamen die Teilnehmer zu dem Schluss, dass man, um Politiker zu werden, in einer Partei anfangen sollte, die einen unterstützt. In dieser kann man sich dann hocharbeiten. Für seinen sehr informativen und sehr interessanten Workshop erntete der Professor lang anhaltenden Applaus.

Denny Köppchen, 14 Jahre, Johanna Köppchen, 14 Jahre

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