Carsten Maschmeyer: Ein Milliardär sucht das Rampenlicht

Er ging schon immer eigene Wege: Carsten Maschmeyer ist seit vielen Jahren eine Person des öffentlichen Lebens. Jetzt setzt der Selfmade-Milliardär und Ehemann von Veronica Ferres mit seiner Teilnahme an der VOX-Show "Die Höhle der Löwen" noch einen drauf. Warum eigentlich?

Carsten Maschmeyer: Ein Milliardär sucht das Rampenlicht
Foto: ddp images

Dieter Schwarz, Beate Heister oder Aloys Wobben kennen nur eingefleischte Branchenkenner, Carsten Maschmeyer (56) hingegen ist den meisten Deutschen ein Begriff. Was die vier vereint? Sie gehören zu den reichsten Menschen Deutschlands. Was den einen von seinen Kollegen unterscheidet? Der Drang in die Öffentlichkeit, der nun dank Maschmeyers Teilnahme in der VOX-Show "Die Höhle der Löwen" als TV-Investor seinem bisherigen Leben im Rampenlicht noch einen drauf setzt.

Maschmeyer wuchs zunächst weit weg von Glanz und Glamour in einfachen Verhältnissen auf und wurde von seiner Mutter und seinem Stiefvater groß gezogen. Neben seinem Studium fing er an, sich intensiv dem Thema Finanzberatung zu widmen und übernahm Ende der 80er-Jahre die Mehrheit und Leitung des Allgemeinen Wirtschaftsdienstes und baute seine Firma zu einem der führenden Finanzberatungsunternehmen Europas aus - was sich nach Anteilsverkäufen und anderen Investments natürlich immer mehr im eigenen Geldbeutel bemerkbar machte: 2013 wurde sein Privatvermögen auf über eine Milliarde Euro geschätzt.

"Freunde" in der Politik

// Doch schon früh schien die Wirtschaftswelt und ihre kargen Konferenzräume nicht auf ewig seine einzige Bühne zu bleiben. Er suchte spätestens Ende der 90er-Jahre immer mehr die Nähe zu den Mächtigen: Der spätere SPD-Kanzler Gerhard Schröder als auch der spätere Bundespräsident Christian Wulff teilten bei aller Unterschiedlichkeit während ihrer Amtszeit als Ministerpräsident in Niedersachsen eine große Gemeinsamkeit: Beide bezeichneten Maschmeyer in Interviews mehrfach als "Freund."

2009 sprang Maschmeyers Bekanntheitsgrad dann in ganz Deutschland sprungartig an: Nach 20 Jahren Ehe ließ er sich zunächst von seiner Frau Bettina scheiden und begann kurze Zeit später eine Liaison mit einer der beliebtesten Schauspielerinnen Deutschlands: Veronica Ferres (50, "Die Patin"). Dieser Umstand katapultierte Maschmeyer aus den Politik- und Wirtschaftsmeldungen in Niedersachsen hinaus, direkt hinein in die großen Klatschspalten der überregionalen Boulevard-Blätter. Doch Maschmeyer ist bis heute keineswegs ein stiller Partner hinter der glamourösen Schauspielerin. Er scheint die Aufmerksamkeit bei den zahlreichen gemeinsamen öffentlichen Auftritten an der Seite seiner neuen Frau (erst 2014 wurde geheiratet) ganz besonders zu genießen.

Warum tut er sich das Glamour-Leben überhaupt an, obwohl er neben unbeschreiblichem Reichtum auch privates Glück zu haben scheint? Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" beschrieb das Phänomen Maschmeyer einmal als "Sehnsucht nach Respekt und gesellschaftlicher Anerkennung". Er versuche bis heute, sein Image aufzupolieren, das dank zahlreicher Kontroversen und zumindest zweifelhafter Geschäftspraktiken in der Vergangenheit in der Öffentlichkeit gelitten hat.

Was drängt ihn ins TV?

Maschmeyer hat in den vergangenen Jahren ohne Zweifel viel an Reputation einbüßen müssen - auch dank seiner Rolle in der Causa Wulff, bei der bis heute einige Fragezeichen stehen blieben. Ist nun das Engagement bei VOX als TV-Investor der nächste Versuch, sein Lebenswerk in einem besseren Lichte darzustellen? Oder interessiert er sich wirklich für junge Gründer, die er mit einem Investment gerne unterstützen möchte.

Er habe großen Spaß daran, sein Wissen und seine Erfahrung an junge Talente weiterzugeben und sie finanziell zu unterstützen, sagte Maschmeyer zumindest in einem Statement zu seiner neuen Rolle. Warum aber Presserummel und TV-Kameras? Vielleicht ist es für ihn die perfekte Verknüpfung seiner Leidenschaften: Als unbestritten erfolgreicher Unternehmer und Finanzexperte kann er sein ganzes Know-how in der Öffentlichkeit darbieten. Ob allerdings auch der Zuschauer an ihm Gefallen finden wird, steht naturgemäß auf einem völlig anderen Blatt und bleibt abzuwarten.

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