CD des Monats: Coldplay

Bei Coldplay ist Polarisierung Tagesgeschäft – man liebt oder man hasst sie. Daran wird auch „A Head Full Of Dreams“ nichts ändern.

Chris Martin und Kollegen kann man nichts vorwerfen. Musikalisch machen sie mit ihrem im Indie verwurzelten Super-Pop alles richtig, haben Melodien für die Ewigkeit kreiert, füllen die Stadien und die Herzen. Kritik entzündet sich vor allem an dem Drumherum. Dem esoterisch angehauchten Wabern, dieser bis in die letzten Winkel gelebten Befindlichkeiten. An dieser Problematik wird auch "A Head Full Of Dreams" nichts ändern, denn das vielleicht letzte Coldplay-Album (so deutete es Sänger Chris Martin zumindest raunend in Interviews an) ist ein prototypisches. Wieder weg von den grauen und gedämpften Grundtönen des Vorgängers "Ghost Stories", hin zu den euphorischen Hymnen. "You Make Me Feel Like I'm Alive Again" singt er in "Adventure Of A Lifetime" und bei dieser Lebendigkeit wollen zahlreiche Stars nicht abseits stehen: Beyoncé, Noel Gallagher, Tove Lo oder auch Stargate gehören zu den Gästen bei diesem aus Britpop, Rock, Funkyness und Zeitgeist gespeisten, prall gefüllten Album. Und weil Coldplay-Alben auch immer schon Nabelschau waren, wird aus der traurigen Story um die Trennung von Chris Martin und Gwyneth Paltrow dann doch noch ein Happy End, das zelebriert werden muss: Auf "Fun" singt seine Verflossene die Backing Vocals. Die Message: Wir können doch alle Freunde bleiben. Mehr Coldplay kann die Welt nicht bieten, kann das Leben nicht sein.

ANSPIELTIPPS
"Adventure Of A Lifetime", "Fun" und "Everglow"

FAZIT
Die guten Jungs des Musikbusiness.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort