CD des Monats Wu-Tang Clan

Nach vielen Irrungen und Wirrungen ist das neue Album des Clans endlich da. Und es übertrifft die vorhergehenden Veröffentlichungen, ohne an die Kraft von "Enter The Wu-Tang (36 Chambers)" anschließen zu können.

Was macht man, wenn der Albumtitel steht, die Öffentlichkeit wartet und das einzige, was fehlt, die Musiker sind, um das Ding aufzunehmen? Vor diesem Problem stand Wu-Tang-Mastermind RZA, da Kollege Raekwon ganz offensichtlich keinen Bock mehr auf RZA als Bandleader hatte und die anderen Vorzeige-Rapper sich lieber in Soloscheiben verloren, als an dem neuen Album des Clans zu arbeiten. Doch auch Hip-Hop-Stars sind sentimental und als ihr epochales Debütalbum "Enter The Wu-Tang (36 Chambers)" seinen 20. Geburtstag feierte, kam auch wieder Schwung in das Endlosprojekt "A Better Tomorrow". An die Kraft des Debüts reicht es natürlich nicht heran. Wie auch? Eine solche Explosion legt man nur einmal im Leben hin.

Fair ist es, das neue Album an den Vorgängern wie "The W" oder "Iron Flag" zu messen und da schneidet "A Better Tomorrow" sehr positiv ab. RZA hat wieder ein Händchen für staubige Soundarbeiten, die Jungs am Mic wie Ghostface Killah und Method Man sprühen vor schwungvollen Rhymes und auch die zweite Reihe wie Cappadonna und Inspectah Deck geben frische Impulse. Die Soundzugeständnisse an den Zeitgeist (Drum&Bass-Elemente - really?) hätten nicht sein müssen und bei 15 Tracks ist auch die ein oder andere Egalo-Nummer dabei, aber Wu-Tang- und Hip-Hop-Fans dürfen dennoch bedenkenlos zugreifen.

Anspieltipps: "Mistake Identity", "Hold The Theater" und "Ruckus In B Minor"

Fazit: Der Clan bellt und beißt wieder.

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