Cold Play

Coldplay zollen ihrer Vergangenheit Tribut und schauen gleichzeitig in die Zukunft. "Ghost Stories" ist ein tolles Album im Dazwischen. Am Mikro: ein herzensgebrochener Chris Martin.

Nach der Trennung von seiner langjährigen Lebensgefährtin Gwyneth Paltrow hat sich Chris Martin in der Musik vergraben. Und dort das Drama thematisiert. Herzschmerz und Hilflosigkeit sind die großen Themen, die auf "Ghost Stories" verhandelt werden. Coldplays sechstes Studioalbum ist erneut ein Schritt in eine andere Richtung. So hält es das Quartett schon immer und es war klar, dass nach dem übergeschnappt opulenten "Mylo Xyloto" eine Gegenbewegung kommen würde. Tut sie dann auch.

Die Popstarmomente, die "wir sind die größte Rockband des Planeten"-Attitüde sind rar gesät. Einzig die Zusammenarbeit mit Avicii auf "A Sky Full Of Stars" fällt da aus dem Rahmen, doch wer genau hinhört, erkennt die Brüche: "I don't care, go on and tear me apart/I don't care if you do", heißt es am Ende des Stücks. Es ist einsam hier oben ohne dich. Und man nimmt es Martin ab, dass hier kein persönliches Leid verkaufsfördernd ausgeschlachtet wird, sondern echte Gefühle in die Musik einfließen. Dies ist seit jeher die Basis des Coldplay-Erfolgs. Authentizität, größer gewordene Freunde von nebenan, die jetzt für uns das Leben der Stars leben.

Auf "Ghost Stories" überwiegen die ruhigen Momente, die an die noch etwas schüchternen Versuche der ersten Alben erinnern. Und doch ist die Kraft spürbar, dass aus dem Schmerz noch etwas Größeres erwachsen wird. Das gibt's dann auf dem nächsten Album.

Cold Play // "Ghost Stories"

Anspieltipps: "Another's Arms" und "Ink"
Fazit: Emotionale Rückkehr mit stillen Momenten.

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