Damit jeder sein richtiges Fett weg kriegt

TRIER. (red) Fette – sie sind unverzichtbar für eine gesunde Ernährung. Und bei übermäßigem Genuss Ursache zahlreicher Krankheiten. Doch welche Fette sind gut für uns? Welche sollten wir eher meiden, und warum? Antworten darauf gibt das Internet-Portal e-Balance.

Neben Kohlenhydraten und Eiweiß sind Fette ein Hauptbestandteil unserer Nahrung. Mit einer Energiedichte von 9,1 Kilokalorien pro Gramm ist Fett dabei der bei weitem energiereichste Nährstoff. Zum Vergleich: Ein Gramm Kohlenhydrate oder ein Gramm Eiweiß liefern gerade einmal 4,2 Kilokalorien Energie. Fett ist somit einer der wichtigsten Energielieferanten. Zudem sorgen die Fette dafür, dass die fettlöslichen Vitamine A, D, E und K im Organismus resorbiert werden können.

Fette dienen als Rohstoffe für den Bau verschiedener Körpersubstanzen wie der Zellen und Zellmembranen, werden aber auch für verschiedene Stoffwechselvorgänge benötigt. Fettpolster schützen Organe vor Verletzungen und stellen eine Wärmeisolierung dar. Nicht zuletzt schmeckt Fett gut, denn die meisten Aroma- und Geschmacksstoffe sind lipophil, das heißt fettlöslich - Käse oder andere Molkereiprodukte mit einem hohen Fettanteil schmecken daher besser als solche mit geringem Fettanteil.

Nun könnte man deshalb eigentlich annehmen, dass es uns gut tut, möglichst viel Fett zu uns zu nehmen. Doch dem ist ganz und gar nicht so: Fett sollte zwar unbedingt, jedoch stets nur maßvoll genossen werden. Die Gründe dafür sind vielfältig.

Zum einen ist Fett zur Energiegewinnung nicht unbedingt erforderlich - wir decken unseren täglichen Energiebedarf in der Regel schon durch die Zufuhr von Kohlenhydraten. Besteht unsere Nahrung zu mehr als 30 Prozent aus Fett, wandert das "Zuviel an fetter Energie", das wir uns zuführen, automatisch in die Depots - die Rettungsringe um die Hüften, die Fettschicht an Bauch und Oberschenkel und um die Organe herum - und wartet auf seinen späteren Verbrauch. Doch da kann es meist lange warten . . . Denn die Fettreserven werden grundsätzlich erst nach einer halben Stunde körperlicher Arbeit oder Sport verbraucht, wozu die allerwenigsten Menschen sich heutzutage überwinden. So rücken wir unseren Fettdepots viel zu selten zu Leibe.

Ein weiteres Problem: Die Fettverbrennung, die so genannte Lipolyse, ist trotz des höheren Energie-Gewinns für den Organismus aufwendiger als die Energiegewinnung aus Kohlenhydraten. Der Körper verbrennt daher immer erst alle Kohlenhydrat-Energie, bevor er ans Fettverbrennen geht. Und das ist nicht alles: Das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Arteriosklerose, Herzinfarkt, Schlaganfall und Stoffwechsel-Erkrankungen sowie für die Entstehung von Krebs, insbesondere Dickdarmkrebs, Brustkrebs, Gebärmutter- und Prostatakrebs erhöht sich proportional zum Fettkonsum.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt einen täglichen Fettverzehr von 60 bis 70 Gramm. Die tägliche Energiezufuhr soll höchstens zu 30 Prozent aus Fetten bestehen. Doch diese Menge wird in Deutschland stark überschritten, wir essen im Schnitt 80 bis 100 Gramm Fett pro Tag. Das liegt nicht zuletzt daran, dass neben sichtbarem Fett wie Butter und Öl vor allem versteckte Fette verzehrt werden. Sie sind in Produkten wie Käse, Fleisch und Wurst, aber auch in Backwaren, Soßen, frittierten Speisen und in Süßigkeiten enthalten.

Zum anderen führen wir uns zu viel "falsches" Fett und zu wenig "richtiges" Fett zu Gemüte: Gemeinhin unterscheidet man Fette nämlich in solche, die aus gesättigten Fettsäuren bestehen (etwa Butter oder Kokosfett), solchen, die aus einfach ungesättigten Fettsäuren bestehen (etwa Oliven- oder Erdnussöl) und solchen, die aus mehrfach ungesättigten Fettsäuren bestehen (etwa Sonnenblumenöl, Soja- und Maiskeimöl, Leinöl oder Fischöle).

Die von der DGE empfohlenen 30 Prozent Fettanteil an der Nahrung sollten nun aus höchstens zehn Prozent gesättigten Fettsäuren, sieben bis maximal zehn Prozent mehrfach ungesättigten Fettsäuren und mindestens zehn Prozent einfach ungesättigten Fettsäuren bestehen. Tatsächlich nehmen wir im Durchschnitt aber viel zu viele gesättigte und viel zu wenig einfach ungesättigte Fettsäuren zu uns. Das Problem: Bei den allermeisten von uns kommt die Aufnahme an pflanzlichen Fetten im Verhältnis zu den tierischen viel zu kurz. Tierische Fette enthalten jedoch sehr viel höhere Anteile an gesättigten Fettsäuren als solche pflanzlicher Herkunft.

Um Übergewicht und anderen Erkrankungen, die mit zu hohem Fettkonsum zusammenhängen, vorzubeugen, sollten wir unsere Ernährung auf eine fettärmere und gleichzeitig ballaststoffreichere Kost umstellen. Getreideprodukte, Gemüse und Obst sollten dabei in den Mittelpunkt der Ernährung gestellt, frische Lebensmittel, fettarme Milchprodukte, Käse- oder Wurstsorten bevorzugt werden.

e-Balance, das Internet-Portal unter www.volksfreund.de/abnehmen, bietet fundierte Fitness- und Wellness-Tipps. Die Nutzer registrieren sich mit ihren Daten und Zielen im Internet - das Programm erledigt den Rest. E-Balance schreibt Einkaufszettel, stellt den Speiseplan zusammen und erarbeitet persönliche Fitnesspläne für den Weg zum Wohlfühlgewicht.

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