Das ging im Juni

Obwohl oftmals die 30-Grad-Marke geknackt wurde, ging es auch im Juni in den Clubs noch heiß her. Hier unser kleiner Party-Rückblick.

Das ging im Juni
Foto: Benedikt Grauss

Im Zebra Club war es Anfang des Monats bei Beat My Day so heiß, dass unser Fotoscout Julia beinahe aus den Latschen gekippt wäre. Leider konnte sie auch keine Abkühlung in den anderen Locations der Stadt finden: Bei der Tanzbar des Club Toni rückten ihr einige Jungs auf die Pelle, bei Fuckin A! in der grünen Rakete schallten dermaßen fette Beats aus den Boxen, dass das Thermometer automatisch anstieg.

Ebenfalls einige Grad über "erträglich" konnten aus dem Club 11 vermeldet werden. Dort war in den vergangenen Wochen beim Campus Club meist volles Haus angesagt. Wer in den frühen Morgenstunden nicht schweißgebadet ans Tageslicht kam, der hatte definitiv etwas falsch - oder richtig - gemacht. In den anderen Partylocations für Studenten, der grünen Rakete und dem Zebra Club, die mehr Platz bieten, war manchmal mehr, manchmal weniger los. Wer den Grund kennt, warum sich in einer Woche alle in den einen Club und in der nächsten alle in den anderen Club zwängen, der darf uns - und die Partyveranstalter - gerne darüber in Kenntnis setzen. Gleiches gilt für Partygänger, die das Wetter zuverlässig vorhersagen können, denn trotz guter Planung musste der Sonnentanz auf der Sky Lounge abgeblasen werden. Die Afterparty - ETWAS im Zebra Club - war dagegen bestens besucht.

Schlechte Stimmung für wenige Minuten nur ein paar Schritte entfernt, bei Tanzbar im Club Toni. Dort fiel ein Laptop aus, die Boxen blieben still. Einige Besucher waren davon nicht gerade begeistert, auch wenn schnell Ersatz besorgt werden konnte. Eigentlich sollte man doch ganz entspannt sein, wenn man nachts in den Clubs unterwegs ist. Aber scheinbar können einige Partygänger Stille - oder ihre eigene Stimme? - kaum ertragen.

Musik bis zum Schluss, ganz ohne Unterbrechung, gab's bei Dein Freudentanz im Historischen Keller unterm Karstadt-Kaufhaus. An den Decks standen dort nicht nur Oliver Neufang und seine Kumpanen, sondern auch Karotte (der, wie die meisten seiner Fans schon wissen, auch bald beim Electro Magnetic in der Völklinger Hütte auflegen wird). Der Keller war gut besucht - was bei Partys in dieser Location in letzter Zeit nicht immer der Fall war - und die Stimmung bestens. Juhu!

Jubelstimmung auch bei der Ersatzparty im Exhaus. Diese war - wie es der Name schon sagt - die Ersatzveranstaltung für die gigantische Open House-Sause, die in diesem Jahr aus organisatorischen Gründen leider ausfallen musste. Wie die Party heißt, scheint wohl egal zu sein, denn ähnlich wie beim Original war auch hier wieder das Who's who der Studenten-Szene vertreten. Organisatorisch gibt es für die nächsten Ausgaben wohl noch einiges zu verbessern, beispielsweise die Ein- und Ausgangsregelungen. Auch ein Promi war vor Ort: Philipp Wollscheid. Der aus Wadern im Hunsrück stammende Fußballnationalspieler gab erst zwei Wochen zuvor sein Debüt in der Nationalequipe. Schön, dass die VIPs unser Moselstädtchen nicht ganz vergessen haben.

Genug Party, jetzt kommen wir zu den Konzerthighlights im Monat Juni. Den Knaller gab's bereits zu Beginn des Monats: Rock am Ring. In der Eifel feierten 85.000 Menschen drei Tage lang die Party ihres Lebens. Auf drei Bühnen griffen 80 Band in die Saiten oder an die Regler, darunter Blumentopf, Casper, Green Day, Korn und Phoenix. Wer nicht auf dem Line-up zu finden war, trotzdem aber für mächtig Stimmung on Stage sorgte: Beatsteaks. Die Jungs aus Berlin wurden als Überraschungsact engagiert und traten am Festivalsamstag auf der Alternastage auf - und ließen die Fans, die auf Kate Nash warteten, ziemlich alt aussehen.

Da sich der Surprise-Gig in Windeseile herumgesprochen hatte, war vor der Bühne einiges los. Manchen Fans standen schon die Freudentränen in den Augen. Ebenfalls zum Weinen - leider nicht vor Glück - war es Musikkennern beim Auftritt von Fettes Brot. Die Jungs sind nicht nur um Jahre gealtert und um einiges in die Breite gegangen, sondern auch musikalisch nicht mehr ganz auf der Höhe. Klar: mit Kirmesdisco-Beats und wenig geistreichen Texten kann man eine geile Party feiern, Niveau-technisch ist das aber unterste Schublade.

Ein wenig besser lief es hingegen bei Cro und Kraftclub. Der Pop-Rapper und die Indiepunker legten solide Gigs hin und wurden von den Fans frenetisch gefeiert. Insgesamt wurde auf dem Festivalgelände jedoch oft über das Line-up gemeckert: Große Namen werden für die nächste Auflage - die eventuell vier statt drei Tage dauern wird - gewünscht, echte Stadion-Bands. Ob dieser Wunsch in Erfüllung gehen wird?

Auch ein Festival, nur eine Nummer kleiner, stand im Exhaus auf dem Programm: Festival Of Riesenlöve. Das Line-up: Audiolith-Bands bis zum Abwinken, darunter Feine Sahne Fischfilet. Das Publikum: jung, rebellisch, politisch sehr weit links und partyhungrig. Vor allem bei den Headlinern Frittenbude flippte das Publikum vollkommen aus. Obwohl die Fanmasse eher übersichtlich war (rund 800 Zuschauer), wagten einige Festivalbesucher ein Bad in beziehungsweise auf der Menge. Da es leider keinen Graben vor der Bühne gab, wurden die Jungs und Mädels von den Security-Mitarbeitern einmal quer über die Bühne geschleift werden. Ein interessanter Anblick für die wenigen noch zurechnungsfähigen Zuschauer.

Zum Abschluss noch einige Worte zu den musikalischen Highlights am Bostalsee. Dort waren am Vorletzten Wochenende nämlich Stars von Rang und Namen zu Gast, die rund 59.000 (!) Zuschauer anlockten. Den Anfang machte Xavier Naidoo mit 9.000 Gästen. Er begeisterte mit neuen Tracks des Albums "Bei meiner Seele". Nach dem Mann-heimer Warm-up stand dann ein doppeltes Düsseldorfer Gastspiel auf dem Programm: Die Toten Hosen heizten zwei Tage hintereinander vor rund 25.000 Menschen ein. Sie haten jede Menge Songs und tolle Support-Acts im Gepäck, darunter Bob Geldof und Kraftklub. Campino lieferte eine fantastische Show ab. Verbesserungsvorschläge? Im Grunde keine … ach doch, wir hätten da was. Wie wäre es mal mit einer neuen Frisur?!

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