Das Spiel von Blitz und Donner

Wie allen Tieren macht es auch Lucky ein bisschen Angst, wenn er das laute Grollen eines gewaltigen Gewitters hört. Schön findet er es aber trotzdem, wenn ein Blitz den Himmel aufleuchten lässt. Jetzt würde er nur noch gerne wissen, wie ein Gewitter eigentlich entsteht.

Bitburg. (kag) "War das gerade hell!" Lucky schaut begeistert aus dem Fenster. Obwohl es draußen schon dunkel ist, war es für einen Moment lang so hell, als hätte jemand das Licht im Himmel angeknipst. Lucky zählt fast acht Sekunden, bis es dann ganz laut kracht. Fasziniert beobachtet die Leseratte das Schauspiel von Blitz und Donner. Er hat auch ein bisschen Angst, aber nicht so viel wie die Menschen früher. Die dachten nämlich, dass das Gewitter die zornige Sprache der Götter ist.

Wieder beginnt es zu blitzen. Lucky fängt noch einmal leise an zu zählen: " Eins, zwei, drei, vier - es donnert!" Eben waren es noch acht Sekunden. Das bedeutet, dass das Gewitter näher kommt. Das hat ihm seine Physiklehrerin nämlich erklärt. "Wenn man die Sekunden zählt, die zwischen Blitz und Donner entstehen, weiß man, wie weit das Gewitter noch entfernt ist. Pro Sekunde rechnet man knapp 340 Meter. Und wenn es gleichzeitig blitzt und donnert, ist es genau über einem."

Der nächste Blitz sieht ganz schön gewaltig aus. Lucky fragt sich, wie so etwas eigentlich entsteht. "Das ist gar nicht so einfach zu erklären", sagt ihm seine Lehrerin: "Im Grunde beginnt das ganze Spektakel mit den Gewitterwolken."

Ja, solche Wolken kennt Lucky. Die sind nämlich ganz dunkel und aufgequollen. Unsere Leseratte erfährt, dass die Gewitterwolken entstehen, wenn die Luft feucht und warm ist. Da warme Luft leichter ist als kalte, steigt diese feuchte, warme Luft nach oben in die kalte Höhe - und zwar so schnell, dass man fast sagen kann, dass sie in die Höhe schießt. Dabei entstehen in den Wolken unterschiedliche Ladungen, positive und negative. Und das ist der Grund für den Blitz. Denn zwischen diesen positiven und negativen Ladungen besteht dann eine elektrische Spannung. Wenn sich die Gewitterwolken mit den unterschiedlichen Ladungen schließlich zu nahe kommen, wird die Spannung zu groß und sie gleichen sich durch einen Blitz schlagartig aus. Eigentlich ist die Erklärung gar nicht so schwer. Aber was hat es mit dem Donner auf sich? "Durch den Blitz wird die Luft schlagartig erhitzt. Die erhitzte Luft dehnt sich im Himmel aus, als würde sie explodieren. Das Geräusch, das dabei entsteht, nennt man Donner", erklärt seine Physiklehrerin. Ja, jetzt versteht Lucky. Deshalb blitzt es erst, bevor es donnert.

Zum Schluss bekommt Lucky auch noch ein paar Sicherheitstipps. "Wichtig ist, dass man niemals unter Bäumen oder hohen, freistehenden Objekten Schutz sucht, denn da schlägt ein Blitz sehr oft ein. Deshalb sollte man sich auch nicht auf Hügeln aufhalten. Sicher ist man in Gebäuden mit Blitzableitern. Diese Blitzableiter führen den Blitz nämlich am Haus vorbei zur Erde. Auch in Fahrzeugen ist man sicher (siehe Extra)."

Langsam hat sich das Gewitter verzogen, und Lucky freut sich schon auf das nächste Mal, wenn er wieder Blitz und Donner beobachten kann. Extra Faraday-Käfig: Nichts schützt besser vor einem Blitz als ein Auto. Das liegt an dem Metallmantel, aus dem das Auto besteht. Dieser bildet nämlich den sogenannten Faraday-Käfig. Auch wenn das Auto von einem Blitz getroffen wird, wird der Strom außen über das Auto in die Erde abgeleitet. Solch ein Fahrzeug ist praktisch sein eigener Blitzableiter. (kag)

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