Das unumgängliche Drama der Liebe
Eine Trägödie in zwei Akten war die Comedy-Vorführung des Puppenspielers René Mariks. Vor rund 300 Zuschauern sang und sprach der Comedian im Großen Saal der Tufa Trier über das menschlichste Glück und Elend: die Liebe.
Trier. (cju) Schlapp hängt der Kopf des Maulwurfs über der Brüstung. Das Leben des Protagonisten des Stücks "Autschn. Ein Abend über die Liebe" hat ein jähes Ende gefunden. Geplagt von den Schmerzen der unerfüllten Liebe hat er sein Ende im Freitod gesucht - auf der A 9.
Auf der Website "You Tube" verhalf René Mariks cholerischer Maulwurf mit dem charmanten Sprachfehler zum Bauchmuskeltraining der anderen Art und sicherte sich dadurch seinen Erfolg. Lieben oder hassen, der Maulwurf scheidet die Geister - einen Mittelweg gibt es bei der schwarzen Fellhandpuppe nicht. Einigkeit herrschte da bei den rund 300 Gästen im Großen Saal der Tufa in Trier am Samstagabend, die schon in Vorfreude rund eine Stunde früher den Saal füllten.
Marik zeigte an diesem Abend, dass sein Repertoire noch mehr hergibt, als nur den verrückten Buddler, und er mehr kann, als ein "hage, jemand ze hage?": Da waren Falkenhorst, der Frosch, Kalle, der Eisbär und natürlich der Comedian selbst, als Horst Kallikowski im Jogginganzug und mit Berliner Schnauze, die über das Leben und andere Kuriositäten philosophierten.
Im 20er-Jahre-Look, mit gegelten Haaren erinnerte der Puppenspieler bei seinen musikalischen Zwischensequenzen äußerlich an eine billige Version der Comedian Harmonists und verbreitete mit E-Gitarre und professioneller Stimme einen Hauch von Liebe unter den Zuschauern. Einen eher ungewöhnlichen Stellenwert hatten die Rezitationen der Liebesgedichte Elsbeth Bellartz'.
Ihre Werke aus "Ein Hauch von Zärtlichkeit" sprühten nur so vor Idiotie, die sich Marik treffend zu Nutze machte, um nicht nur den traurigen Maulwurf die Lacher verbuchen zu lassen.
Doch auch wenn René Marik durch seine weiteren Handlanger sein gesamtes Können präsentierte, so durften die Internet-Video-Knüller des Maulwurfs natürlich nicht fehlen: Rapante, Schneewante und der Ausflug zum Mond - alles war dabei. Doch keine Liebe der kleinen Handpuppe durfte bestehen - mal selbstverschuldet, mal ohne Absicht. Marik steigerte sich in seiner Darstellung des Verliebens bis hin zur Katastrophe.
So klingt schon während der Veranstaltung durch Mariks wehmütige Lieder über die Liebe an, welches Ende der Maulwurf finden wird. Während das Publikum sich noch auf den Stühlen vor Lachen biegt , weiß er schon, welches Ende kommen muss: Der tragische Tod des Helden am Schluss.
