Dem guten Ton auf der Spur

Prüm · Lucky hört Musik aus einem Haus schallen und auch so manchen schrägen Ton. Und er sieht viele Kinder, die in das Haus gehen. Das TV-Maskottchen wird neugierig und schaut nach. Er geht in das Gymnasium, das heute keine normale Schule ist: Dort findet ein Musikschulfest statt, und Lucky und die Kinder lernen viele Instrumente kennen.

Prüm. Viele Kinder mit seltsamen Koffern und großen Taschen treffen sich in der Aula des Regino-Gymnasiums. Lucky ist neugierig, was sich in den Koffern verbirgt und staunt nicht schlecht, als die Kinder sie öffnen: Es sind Musikinstrumente. So viele verschiedene hat Lucky noch nie auf einmal gesehen.Etwas später kommen rund 50 Kinder ohne Koffer, aber dafür mit Mutter, Vater oder Großeltern. Es ist ein Musikschulfest - die Musikschule des Eifelkreises Bitburg-Prüm hat die Kinder eingeladen, sich die Instrumente anzuschauen und anzuhören. Da sind riesige Instrumente wie der Kontrabass, aber auch kleine wie die Querflöte und ganz viele, deren Namen Lucky nicht kennt: das Euphonium zum Beispiel. Das glänzende Instrument mit den tiefen Tönen stellt Tobias Baumann vor. Auswahl ist groß

 Hannah Leitner (5) aus Prüm probiert die Gitarre aus. Das Instrument gefällt ihr. TV-Foto: Vladi Nowakowski

Hannah Leitner (5) aus Prüm probiert die Gitarre aus. Das Instrument gefällt ihr. TV-Foto: Vladi Nowakowski

Er ist acht Jahre alt und spielt erst seit einem halben Jahr - dafür aber schon sehr gut. Lucky fragt ihn, was er machen muss, damit er auch so gut Euphonium spielen lernt. "Du musst dich in der Musikschule anmelden", sagt Tobias. "Dann bekommst du einen Lehrer, der dir das beibringt." Tobias macht das Spielen auf dem Euphonium, das aussieht wie ein zu großes Jagdhorn, viel Spaß: "Ich übe jeden Tag", sagt er. Und wie lange? "Bis ich fertig bin", lacht Tobias.Die Musikschüler stellen den Besucherkindern alle möglichen Instrumente vor, indem sie jeweils ein kurzes Stück spielen. Kinder, die zwar gerne ein Instrument spielen möchten, aber noch nicht so genau wissen welches, finden heute vielleicht ihr Wunschinstrument. Und die Auswahl ist riesig: Gitarre, Geige, Saxofon, Cello, Horn und Klavier und sogar ein Schlagzeug werden nacheinander vorgestellt. Das Schlagzeug ist so laut, dass sich einige der ganz kleinen Kinder die Ohren zuhalten - andere finden, dass es gerade wegen der großen Lautstärke ein besonders tolles Instrument ist. Thomas Rippinger, der stellvertretende Leiter der Musikschule, sagt dazu: "Wenn jemand Schlagzeug lernen will, dann sollten seine Eltern einen schallisolierten Raum oder eine Garage haben, in der geübt werden kann." Beides hat Lucky nicht und schaut sich deswegen das Klavier an. Das klingt auch toll und ist nicht ganz so laut. Aber auch ein Klavier braucht einen festen Platz in der Wohnung, und außerdem kostet es ganz schön viel Geld. Um auszuprobieren, ob es das richtige Instrument ist, muss Lucky erst einmal kein eigenes Klavier haben, sagt Thomas Rippinger. Aber später, wenn es um regelmäßiges Üben geht, sollte man schon ein Tasteninstrument zu Hause haben. Die Musikschule ist übrigens keine Schule, die an einem festen Platz steht: Der Unterricht findet dezentral statt, das heißt, Lehrer und Kinder treffen sich so nah wie möglich am Wohnort der Kinder. Aber manchmal ist ein kurzer Weg zum Unterricht nicht zu vermeiden - darauf müssen sich Eltern und Kinder einstellen. Dann kommt der große Moment: Die Besucherkinder dürfen die Instrumente selbst ausprobieren. Für die ganz Kleinen gibt es Kinderinstrumente. Sie sind so gebaut, dass auch kleine Hände Tasten drücken oder Saiten zupfen und ihnen Töne entlocken können, klingen aber genauso gut wie ihre großen Vorbilder. Da wird gezupft, getrötet und in die Tasten gehauen, dass es eine wahre Freude ist. Lucky jedenfalls hat seinen Spaß. Die elfjährige Therese Backes aus Schwirzheim probiert ein Cello aus: "Ich kann schon ein bisschen Geige spielen und möchte gerne Cello lernen. Das klingt so schön", erzählt sie Lucky. Video unter www.volksfreund.de/videoDie Karl-Berg-Musikschule der Stadt Trier bietet Elementar-, Instrumental- und Gesangsunterricht für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Gegründet wurde die Trierer Musikschule 1966. Die Karl-Berg-Musikschule ist unterteilt in eine Konzertante Abteilung, die Jazz- und Rock-School sowie die Musical School. Sie bildet seit 2001 zusammen mit der Volkshochschule und der Stadtbibliothek Palais Walderdorff das Bildungs- und Medienzentrum der Stadt Trier. Leiterin der Karl-Berg-Musikschule ist Pia Langer. Kontakt: Telefon 0651/718-1440, E-Mail: musikschule@trier.de, Internet: www.trier.de, weiter unter Bürger > Rathaus > Karl-Berg-Musikschule. Die Kreismusikschule Trier-Saarburg wurde 1968 gegründet und bietet musikalische Früherziehung, Instrumental- und Ergänzungsunterricht. Rund 50 Musiklehrer unterrichten und den vier Städten des Kreises und anderen größeren Orten. Zwischen der Kreismusikschule und dem Kreismusikverband sowie den rund 30 Vereinen bestehen Kooperationen mit dem Ziel, Musiker auszubilden. Es gibt zudem drei Ensembles: Das Jugendblasorchester, die Big Band und das Streicherensemble. Leiter der Kreismusikschule ist Hans Dieter Höllen. Kontakt: Telefon 0651/715-415, E-Mail: kreismusikschule@trier-saarburg.de mehi

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