Der Islam

Trier · Was ist der Islam? Millionen Menschen überall auf der Welt gehören dieser großen Religion an, über die die meisten Menschen in Europa wohl viel zu wenig wissen. Wissen über den Islam sammeln. Das könnte helfen, muslimische Freunde oder Freundinnen vielleicht bald besser zu verstehen.

Was ist der Islam?
Die Muslime glauben an Allah. Ihre Religion wurde von Muhammad gegründet. Die Geschichte, mit der alles anfing, lautet so: Näher und näher kommt der Engel auf Muhammad zu. Er schrie in einem herrischen Ton: "Lies vor!" Muhammad sagte aber, dass er nicht lesen könne. Aber der Engel ließ nicht locker und würgte ihn sogar, nur damit Muhammad das lesen sollte, was auf einem Tuch stand. Muhammad glaubte, keine Luft mehr zu bekommen und ihm wurde schon schlecht vor Angst. In Schweiß gebadet wachte Muhammad auf und rief: "Zum Glück, es war ein Albtraum!"
Aber dieser Traum wurde später sogar wahr. Manchmal ging Muhammad in die Wüste auf einen Berg, wo eine Höhle war. Dort überlegte er, wer der richtige Gott sei. Dieser Berg heißt Hita. Auf einmal flog ein leuchtender Engel auf ihn zu. Der Engel hielt ihm ein Tuch voller schöner Buchstaben vor das Gesicht. Dann sagte der Engel, dass Muhammad lesen solle, aber Muhammad konnte immer noch nicht lesen. Das stimmte auch, denn Muhammad hatte nie lesen gelernt.
Der Engel würgte Muhammad, wie damals im Traum. Doch plötzlich konnte Muhammad die Buchstaben entziffern: "Lies im Namen deines Herren, der alles erschaffen hat, der den Menschen aus einem Blutklümpchen erschaffen hat. Lies! Denn dein Herr ist der Großmütigste, der dich durch die Feder belehrt hat, den Menschen lehrte, was er vordem nicht gewusst!" Da sagte der Engel: "Muhammad, du bist der Gesandte Gottes und ich bin Gabriel. Ich soll dir sagen, dass es einen großen Gott gibt!" Und so rannte Muhammad los, erzählte seiner Frau davon und später vielen anderen Menschen.

Vier ganze Wochen fasten die Muslime einmal im Jahr. Diese Fastenzeit heißt Ramadan. Gläubige Muslime dürfen in dieser Zeit nur Essen, wenn die Sonne noch nicht aufgegangen oder schon untergegangen ist. Die Kinder müssen diese Fastenzeit noch nicht einhalten, können es aber versuchen. Wenn z. B. ein Mitschüler einem islamischen Kind in dieser Zeit einen Schokoriegel anbietet, kann dieses dankend ablehnen, oder es verzichtet auf sein Pausenbrot oder trinkt nichts. Im Winter kann man es noch einigermaßen aushalten, wenn man tagsüber nichts essen und trinken darf. Denn die Tage sind relativ kurz. Aber im Sommer ist es sehr hart, durchzuhalten, vor allem nichts zu trinken.

Wenn der Ramadan zu Ende ist, fängt das Zuckerfest, auch Id-al-fitr genannt, an. Dann werden die Kinder mit Süßigkeiten belohnt. Manche Kinder, die nicht Muslime sind, wünschen sich an diesen 2 Tagen - so lange dauert das Id-al-fitr - Muslime zu sein. Jetzt ist auch klar, warum das Zuckerfest so heißt.

Die fünf Säulen des Islam kann man nicht besichtigen. Sie bestehen aus fünf Plichten.
-Die Schahada: es gibt nur einen Gott und Mohammed ist sein Prophet.
-Sahlat: man muss fünf Mal am Tag beten.
-Zeket: jeder muss Geld spenden für die Armen, außer man ist selbst arm.
-Saum: wenn man 16 Jahre alt ist, muss man im Ramadan fasten, außer man ist krank, alt oder die Frau ist schwanger.
-Hadsch: die heilige Pilgerfahrt nach Mekka. Man muss sie einmal im Leben machen, außer man ist arm oder krank.

Die Muslime waschen sich vor dem Beten, um die Sünden aus ihrem Gesicht zu waschen. Manche Muslime waschen sich auch die Füße, die Haare und die Ohren. Nach dem Waschen bereiten sie ihren Teppich aus und beten darauf. Sie müssen 5 Mal am Tag beten: morgens bei Sonnenaufgang, mittags, nachmittags, abends und bei Sonnenuntergang.

Gläubige Muslima müssen mit 16 Jahren ein Kopftuch tragen. Einige Mädchen und Frauen tun dies freiwillig. Sie zeigen damit, dass Sie an Allah glauben. Sie fühlen sich sicher und wollen nicht, dass Jungen und Männer hinter ihnen herschauen. Für andere ist das Kopftuch ein Symbol der Unterdrückung. Denn in manchen islamischen Ländern werden Frauen bestraft, die ihren Kopf nicht bedecken und unschickliche Kleidung, wie z.B. einen Minirock tragen. Auch in Deutschland gibt es einige sehr gläubige Familien, in denen muslimische Mädchen gezwungen werden, ihren Kopf zu bedecken. In Afghanistan wurden Frauen bis vor kurzem auch noch gezwungen, eine Burka zu tragen. Eine Burka ist ein langes Gewand, dass den Körper ganz bedeckt und in dem Gesichtsschleier nur Sehschlitze für die Augen hat.
Das Kopftuch besteht aus zwei Teilen. Als erstes zieht man das kleinere Stück über den Kopf, bis zum Hals. Nun zieht man die Haare, die darin waren, hinaus. Nun zieht man das Kopftuch wieder nach oben bis zur Stirn. Jetzt zieht man das größere Teil über den Kopf bis zur Stirn, so dass auch alle Haare verdeckt sind. Dann ist das Kopftuch fertig.

Auch in Trier gibt es eine Moschee, das ist das Bethaus der Muslime. Weil die Räume in Trier klein sind, gibt es getrennte Bereiche für Frauen und Männer. Sie beten auf dem Teppich in Reihen, dabei stehen sie ganz eng Schulter an Schulter, damit der Satan nicht hindurch gehen kann.

Mariam, Mariam, Justin und Julius (4c)

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