Der Rapper mit der rauen Stimme

Esch/Alzette · „Intelligenter Rap“, „Emo-Rapper“, „Retter des deutschen Hip-Hop“ – Casper wurden schon viele Bezeichnungen angedichtet. Eines ist klar: Der 34-Jährige ist ein Ausnahmekünstler. Anfang März macht er mit seinem neuen Album „Lang lebe der Tod“ im Gepäck Halt in Esch-Sur-Alzette.

Seine musikalischen Anfänge hat der Sohn eines US-Soldaten und einer Deutschen einem Bekannten zu verdanken, der ihn dazu ermunterte, bei verschiedenen Freestyle-Veranstaltungen mitzumachen. Nachdem er die Bekanntschaft mit den Rappern Abroo und Separate gemacht hatte, gründete er mit diesen sein erstes Hip-Hop-Kollektiv namens Kinder Des Zorns und releaste sogleich ein wegweisendes Album namens "Rap Art War". Nach Trennung der Formation und einem nicht ganz so erfolgreichen zweijährigen Ausflug in die Metalcore-Szene konzentrierte sich Benjamin Griffey, wie Casper mit bürgerlichem Namen heißt, wieder auf das, was ihm wirklich liegt: Hip-Hop. 2006 erschien das Mixtape "Die Welt hört mich" - und die Rap-Welt wurde tatsächlich auf ihn aufmerksam. Beispielsweise zeigte sich Kollegah beeindruckt und fragte nach einer Zusammenarbeit. In sozialen Netzwerken wie MySpace sorgte Casper für einen wahren Hype um seine Person, wozu mitunter auch eines seiner Markenzeichen - seine auffällig raue Rapstimme - beitrug. Diese ist auf seinen Ausflug in die Metalcore-Szene zurückzuführen, während der er bei Punk- und Hardcore-Bands als Sänger ohne Übung screamte und somit seine Stimmbänder dauerhaft schädigte.

Nach seinem Solo-Debüt "Hin zur Sonne" im Jahr 2008 legte er drei Jahre später nach: Das im Sommer 2011 veröffentlichte, zweite Album mit Namen "XOXO" und den darauf enthaltenen Singles "So perfekt", "Auf und davon" sowie "Alaska" begeisterte auf Anhieb Fans und Kritiker, sprang von Null auf Eins in den deutschen Albumcharts und hielt sich dort ganze 41 Wochen. Infolgedessen wurde er zunächst mit der Goldenen und anschließend mit der Platin-Schallplatte ausgezeichnet. Der Nachfolger "Hinterland" von 2013 knüpfte mühelos an den Erfolg an und konnte ebenfalls die Pole Position der Charts erklimmen, was nicht zuletzt an den eingängigen Tracks "Im Ascheregen" und "Alles endet (aber nie die Musik)" lag. So viel steht fest: Auch die Fans in der Rockhal wird der sympathische Rapper begeistern. Nichts wie ran an die begehrten Tickets: Ihr erhaltet sie für 34,- Euro auf atelier.lu .

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