Deutsche Imker erwarten gutes Honigjahr

Schwarzach (dpa) · In den vergangenen beiden Jahren machten Kälte und Regen den Bienen das Leben schwer, niedrige Honigernten und hohe Preise waren die Folge. Nun lässt das milde Frühjahr die Imker hoffen.

 Biene. Foto: Rainer Jensen

Biene. Foto: Rainer Jensen

Nach zwei eher mageren Jahren hoffen die deutschen Imker dank des warmen Frühjahrs auf eine gute Honigernte. „Die Anzeichen stehen darauf, dass es ein gutes Honigjahr wird“, sagte der Präsident des Deutschen Imkerbundes , Peter Maske, im fränkischen Schwarzach. Allerdings begünstige die milde Witterung der vergangenen Monate auch die Entwicklung der für die Bienen gefährlichen Varroamilbe. Schon im Sommer sei deshalb mit Verlusten zu rechnen, er erwartet auch den Zusammenbruch einzelner Bienenvölker.

Den Winter hätten die Bienen dagegen ungewöhnlich gut überstanden. „Im Bundesdurchschnitt dürften wir etwa 10 Prozent der Bienen verloren haben“, sagte Maske. Im Vorjahr seien es 20 Prozent gewesen, im Jahr davor sogar 30 Prozent. Die recht hohen Temperaturen hätten die Bienen zudem ungewöhnlich zeitig aus ihren Stöcken gelockt, sie seien etwa drei Wochen früher dran als üblich.

„Es gibt aber einen Wermutstropfen: Auch der Varroamilbe geht es gut.“ Der Parasit gehört zu den gefährlichsten Feinden der Bienenvölker und vermehrt sich in deren Brut. Die Imker können nun beispielsweise mit Milchsäure gegen den Befall kämpfen. Dazu entnehmen sie die Brut, lassen sie außerhalb des Bienenstocks schlüpfen und töten dann die Milben auf den geschlüpften Bienen.

Der Imker-Präsident kritisierte den Beschluss des Europaparlaments, auch künftig nicht auf dem Etikett auszuweisen, ob Honig Pollen von Genpflanzen enthält. „Das sehen wir als Verbrauchertäuschung“, sagte er. „Wir als Imkerverbände möchten diese Unterscheidung, weil wir diese gentechnisch veränderten Pollen nicht im Honig haben wollen.“ Die Neuregelung war Mitte April verabschiedet worden und stuft Pollen als natürlichen Bestandteil von Honig ein. Deshalb müssen sie nicht als Zutat genannt werden.

2013 hatten die Mitglieder des Deutschen Imkerbundes laut Maske etwa 16 000 Tonnen Honig geerntet, in guten Jahren waren es schon mal 20 000 Tonnen. Nach Angaben des Bundeslandwirtschaftsministeriums essen die Deutschen rund 85 000 Tonnen Honig pro Jahr . Das ist im Schnitt mehr als ein Kilogramm pro Einwohner, der Großteil wird importiert.

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