Deutsche Wasserballer nehmen nicht an Weltliga teil

Kassel (dpa) · Die Talfahrt der deutschen Wasserballer geht weiter. Wie der Deutsche Schwimm-Verband (DSV) in einem Rundschreiben bekanntgab, wird die Nationalmannschaft nicht an der Weltliga 2016/2017 teilnehmen.

Hintergrund ist die ungeklärte Situation der Fachsparte Wasserball, aber auch des Gesamtverbandes, der mit massiven Streichungen bei den Fördermitteln durch den Bund rechnen muss. „Der Verband wollte das finanzielle Risiko einer Meldung nicht mittragen“, sagte der Fachspartenvorsitze Hans-Jörg Barth aus Esslingen. Nach den gescheiterten Gesprächen mit dem Präsidium kündigte der erst Ende 2014 ins Amt gekommene Barth an, dass er auf dem anstehenden DSV-Verbandstag Anfang November in Leipzig für die neue Amtsperiode nicht mehr kandieren wird.

Für den Europameister von 1981 und 1989 wird es nun auch sportlich noch schwieriger, sich mit Blickrichtung auf die Olympischen Spiele 2020 wieder an die Weltspitze heranzukämpfen. Neben der verpassten Rio-Qualifikation ist den Männern als EM-Elfter auch die Teilnahme an der Weltmeisterschaft 2017 in Budapest versagt geblieben. Mit dem Weltliga-Verzicht entfällt der letzte verbliebene internationale Wettbewerb.

Alle finanziellen Vorhaben liegen bis zur Neuwahl eines DSV-Präsidiums Anfang November auf Eis. DSV-Präsidentin Christa Thiel tritt nach 16 Jahren nicht mehr an. Der Deutsche Schwimm-Verband sucht zum 1. November einen Nachfolger für Patrick Weissinger als Wasserball-Bundestrainer der Männer. Der Vertrag von Frauen-Bundestrainer Milos Sekulic läuft bis Jahresende.

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