Die Sphinx aus dem Ehranger Hafen

Der Radsport hat es nicht einfach in diesen Tagen. Und demzufolge seine Protagonisten auch nicht. Das gilt sowohl für den Amateur- als auch für den Profibereich. Das Team "Trierer Container Terminal" (TCT) will dem Trend entgegenwirken.

Trier. (wir) Wo liegen die Probleme im Radsport? Während es bei den Profis vornehmlich an der Finanzierung hapert, liegt die Problematik bei den Amateuren eher beim Nachwuchs. Diese Meinung vertritt Christian Ries, neben Sascha Weiland Gesellschafter der Pro-cyracing GBR, die den Rennstall "TCT" vor zwei Jahren gegründet hat.

"Es ist derzeit schwieriger, Nachwuchs zu generieren, als bei der Akquise von Sponsoren erfolgreich zu sein", sagt Ries. Dass das Trierer Team "TCT" in der Region den Bekanntheitsgrad der alten Platzhirsche noch nicht erreicht hat, liegt indes weniger an der kurzen Historie als am Rennkalender. Das Team ist häufig abseits der Region im Einsatz. Auf dem Programm stehen Rennen in Hamburg (Cyclassics), Köln (Rund um Köln), Frankfurt (Eschborn-Frankfurt-City-Loop, früher "Rund den um den Henninger-Turm") oder auch der Grand Prix Triberg im Schwarzwald.

Das möchte Ries aber ein wenig ändern. Der Traum des gebürtigen Ehrangers wäre ein Rennen in der Trierer Innenstadt, das an allen Sehenswürdigkeiten vorbeiführt. "Das Projekt sollten aber alle hier ansässigen Vereine gemeinsam angehen. Das wäre für Aktive und Zuschauer sicher ein Riesenerlebnis."

Die Erfolge, die bisher eingefahren wurden, können sich durchaus sehen lassen. Inzwischen beschränken sich die Aktivitäten des Teams, das "Amateurrennen mit Hilfe professioneller Strukturen absolviert" (Ries) nicht nur auf Radrennen, sondern auch aufs Laufen und den Duathlon. Ries ist nicht nur Fahrer, sondern auch Manager des Teams. Er begann seine Karriere nach einem Kreuzbandriss, den er sich beim Fußball zugezogen hatte. Ungewöhnlich für einen Rennstall dieser Größenordnung, der derzeit acht Fahrer umfasst, ist die Versorgung durch einen Teamarzt (Dr. Jürgen Grunwald) und die Ausstattung mit einem Transportfahrzeug. Zudem gibt es eine Finanzberaterin.

"Ich träume davon, irgendwann mal im Teamfahrzeug zu sitzen und die Rennfahrer während des Wettkampfs zu betreuen", sagt der 39-jährige Ries. Und fügt hinzu: "Na ja, ein bisschen träumen muss ja erlaubt sein. Und hohe Ziele muss man sich doch setzen."

Weitere Infos im Internet: www.pro-cyracing.de

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