Motor 30 Jahre Zeitgeist im „Schlappen“

TRIER · Das Jubiläum des Continental EcoContact weist nach: Nachhaltigkeit spielt auch beim Reifen eine immer größere Rolle.

 Reifentwickler Andreas Schlenke erläutert die Geschichte und das Meinungsverhalten in 30 Jahren Conti Eco-Contact Reifen. 
   

Reifentwickler Andreas Schlenke erläutert die Geschichte und das Meinungsverhalten in 30 Jahren Conti Eco-Contact Reifen.   

Foto: Jürgen C. Braun

Die Mobilitätswende schlägt sich nicht nur bei Automobilen und deren Antriebssystemen bei der Umstellung vom Verbrenner auf Elektro-Fahrzeuge nieder. Auch die Reifenentwickler haben sich dieses Thema längst auf ihre Fahnen geschrieben. Denn Automobilhersteller müssen angesichts der aktuellen EU-Vorgaben den Flottenverbrauch bzw. den Kohlendioxidausstoß ihrer Fahrzeuge immer weiter reduzieren.

Dazu trägt nicht nur eine immer breiter werdende Angebotsplatte von Plug-in-Hybriden und rein batterie-betriebenen Fahrzeugen bei. Auch ein Reifen mit weniger Rollwiderstand wirkt sich bei Fahrzeugen mit konventionellem Antrieb genauso wie bei Stromern mit weniger Verbrauch an Kraftstoff und geringerer elektrischer Energie positiv aus.

Im Laufe der Jahre hat sich aber nicht nur das Umweltbewusstsein des Autofahrers entscheidend verbessert. Auch die Aufmerksamkeit, die dem Reifen als einzige Verbindung zwischen Fahrzeug und Straße zukomme, sei ständig gewachsen, sagt der Reifenhersteller Continental, der vor 30 Jahren den ersten „EcoContact“, einen Reifen mit hoher Nachhaltigkeit, im Markt einführte. Vergleiche zu Umfragen, die das Hannoveraner Unternehmen zu verschiedenen Zeitpunkten machen ließ, spiegeln den Zeitgeist wider.

Dabei seien Parameter wie Sicherheit, Wirtschaftlichkeit, Laufleistung aber eben auch immer mehr Nachhaltigkeit zu einem wichtigen Kriterium bei der Kaufentscheidung geworden. Viele Reifenhersteller sehen für das Erstausrüstungsgeschäft noch viel Potenzial und möchten sich dort mit ihren neuesten Produkten entsprechend positionieren.

Wie sich eine komplette Familie von Sommerreifen über drei Jahrzehnte hinweg im Handel schlägt, ist manchmal auch so ein bisschen Abbild der Gesamtgesellschaft. War bei der Erstauflage des EcoContact in den frühen 1990er Jahren noch die „Ich will Spaß – Ich geb Gas“-Fraktion im Meinungsbild vorherrschend, so änderte sich das von Reifengeneration zu Generation. 1996 folgte der „EcoContact EP“. Danach der „EcoContact 3“ (2003), der EcoContact 5 (2012) und schließlich der aktuell noch gültige EcoContact 6, der 2019 aufgelegt wurde. Einen „EcoContact 4“ gab es übrigens nicht, weil die Produktfamilie weltweit verkauft wurde und im asiatischen Raum die Zahl 4 ähnlich wie bei uns die 13 als Unglückszahl gilt. Und wer rüstet sein Auto freiwillig mit einem „Unglücksreifen“ aus…

Beim Sommerreifentest einer Fachzeitung hat der EcoContact 6 von Continental die „Spritspar-Empfehlung“ erhalten und hat sich damit gegen neun Mitbewerber aus Europa, Asien und den USA durchgesetzt. Die Stärke des Reifens sei seine Effizienz: „Keiner in diesem Test rollt leichter ab. Außerdem ist die Geräuschentwicklung objektiv sowie subjektiv sehr gering. Seit seiner Markeinführung 2019, sagt der Hersteller, setze der EcoContact 6 Maßstäbe beim Rollwiderstand und bei der Laufleistung.“ Er vereine „höchste Sicherheit mit Komfort, präziser Lenkansprache und guten Umwelteigenschaften auf hohem Niveau.“

Autoreifen härten im Lauf der Jahre immer mehr aus und greifen deshalb auch immer schlechter. Spätestens nach acht Jahren sollte man sie deshalb erneuern. Egal, wie gut das Profil dann auch noch bei Fahrzeugen mit geringerer Kilometerlaufleistung sein mag. Im hoffentlich bald beginnenden Sommer sind Sommerreifen die erste Wahl. Denn sie helfen, im Gegensatz zu Allwetter-Reifen, den Kraftstoffverbrauch niedrig zu halten und korrespondieren deshalb auch mit dem gestiegenen Wunsch nach Nachhaltigkeit vieler Autofahrer.

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