Bevölkerung Düstere Visionen und heitere Realität

Trier/Region · Landflucht, demografischer Wandel und Urbanisierung: Scheinbar überall sind diese Thematiken präsent. Aussterbende Dörfer, schließende Grundschulen, wachsende Metropolen, Mieten, die in den Himmel schießen – die Szenarien wirken wie Horror-Visionen.

Von wegen entleerte Innenstadt: Die Stadt Trier wächst – allen Prognosen zum Trotz.

Von wegen entleerte Innenstadt: Die Stadt Trier wächst – allen Prognosen zum Trotz.

Foto: roland morgen (rm.)

Doch wie sieht es in der Region aus? Haben sich die Prognosen bewahrheitet? Und wie haben sich die Einwohnerzahlen entwickelt?

Geisterdörfer in der Eifel, in denen nur ein Strohballen einsam die Straße herunterrollt. Eine Schaukel auf einem heruntergekommenen Spielplatz, die quietschend im Wind schwingt. Eine leergefegte Fußgängerzone in Trier, die Fensterscheiben der verwaisten Geschäfte mit Brettern vernagelt.

So oder so ähnlich sollte es laut der Prognose des Statistischen Landesamts Rheinland-Pfalz im Jahr 2015 in der Region aussehen. In den Berechnungen zur Bevölkerungsentwicklung für den Zeitraum von 2000 bis 2015 sagten die Statistiker für den Eifelkreis Bitburg-Prüm und die Stadt Trier eine starke Bevölkerungsabnahme voraus.

Doch es kam ganz anders. Die prophezeite Abnahme kehrte sich in beiden Fällen in das Gegenteil um. So verzeichnete der Eifelkreis Bitburg-Prüm zwischen 2000 und 2015 ein leichtes Einwohnerplus von gut einem Prozent. Dieser Trend bestätigt eine neuere Prognose mit dem Basisjahr 2013, die bis 2020 einen leichten Zuwachs voraussagt.

Die vorberechnete Bevölkerungsabnahme von mehr als fünf Prozent in Trier bestätigte sich ebenso wenig. Trier wuchs um 13 Prozent, woraus sich eine Differenz von rund 20 Prozent zur Prognose ergibt.

Die Einwohnerzahl des Landkreises Trier-Saarburg sollte laut Prognose sinken – nur die Verbandsgemeinden Ruwer, Saarburg und Kell am See sollten wachsen.  Was die beiden Erstgenannten auch taten – allerdings mit fast sechs und mehr als zwölf Prozent erheblich stärker als vorausgesagt. Und Kell am See? Nix mit Wachstum, die Einwohnerzahl schrumpfte um fast 500 auf 9335 – ein Minus von mehr als 5,2 Prozent.

Im restlichen Kreisgebiet zeigte sich allerdings ein Plus zwischen vier und sechs Prozent. Die Statistiker prognostizieren auch für 2020 einen leichten Zuwachs, was die momentane Tendenz bestätigt.

Den Verbandsgemeinden im Landkreis Bernkastel-Wittlich wurden sinkende Einwohnerzahlen prognostiziert – eine Ausnahme bildet die Stadt Wittlich. Zwar ist die Einwohnerzahl nicht gestiegen, sie ist ungefähr gleich geblieben –  der deutliche Verlust blieb aus. Bis 2020 soll sie leicht sinken.

Die Bevölkerung im Landkreis Vulkaneifel sollte laut Berechnungen leicht zurück gehen. Tatsächlich verringerte sich die Einwohnerzahl um rund sechs Prozent stärker als prognostiziert. Künftig wird sich dieser Trend wohl bis 2020 fortsetzen und sich die Einwohnerzahl um weitere 2,7 Prozent verringern.

Insgesamt hat die gesamte Region in diesem Zeitraum vier Prozent mehr Einwohner gewonnen. Für ganz Rheinland-Pfalz hatte die Prognose eine Bevölkerungsabnahme von 2,4 Prozent vorhergesagt, tatsächlich ist die Zahl der Einwohner im Bundesland um ein halbes Prozent gewachsen.

 Sterbende Dörfer: Ein nicht unwahrscheinliches Szenario im Vulkaneifelkreis.

Sterbende Dörfer: Ein nicht unwahrscheinliches Szenario im Vulkaneifelkreis.

Foto: vetter friedemann
 Wittlich wächst und wächst – in den Verbandsgemeinden sieht es jedoch nicht so rosig aus.

Wittlich wächst und wächst – in den Verbandsgemeinden sieht es jedoch nicht so rosig aus.

Foto: m_wil <m_will@volksfreund.de>
Bitburg wächst und wächst – in den Verbandsgemeinden sieht es durchwachsen aus

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Foto: klaus kimmling (kik), klaus kimmling

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