Unsere Vereine Wiedersehen mit alten Schulfreunden

Bitburg · „Ad multos annos!“ – auf viele Jahre – riefen sich einst die Gründungsväter des Clubs Bitburger Abiturienten zu. Und das hat gewirkt. Denn den Club Bitburger Abiturienten (CBA) gibt es seit 139 Jahren bis heute.

 Der Club Bitburger Abiturienten feiert am 15. Juni sein Wiedersehensfest.

Der Club Bitburger Abiturienten feiert am 15. Juni sein Wiedersehensfest.

Foto: Michael Schmitz

Nachdem sich 1873 die ersten Absolventen der Höheren Landwirtschaftsschule verabschiedet hatten, wurde 1880 unter dem Vorsitz von Franz Schmitz aus Winnenthal der CBA gegründet. Ihm folgte kurze Zeit später Franz Zillikens, Gutsbesitzer aus Asperschlag bei Bergheim und anschließend der Gutsbesitzer Louis Rey aus Kelz bei Düren. 1927 wurde der Weingutsbesitzer Max Rendenbach aus Grünhaus bei Trier zum Präsidenten gewählt. „Der selbstgesteckte Anspruch des CBA kam schon in der Amtsbezeichnung des ersten Vorsitzenden als ‚Präsident‘ zum Ausdruck“, sagt Alexander Bohr aus Welschbillig, der seit 1998 die Amtsgeschäfte des Clubs führt.

Die Pflege und der Ausbau der Beziehungen der Mitglieder untereinander, die Aufrechterhaltung der Bindungen der Abiturienten an ihre Schule und die Vertretung der Interessen der Schule und ihrer Schüler waren vor allem Zweck des Vereins.

Max Rendenbach war Präsident bis 1958 und mit verantwortlich für den Wiederaufbau des Clubs nach den Kriegsjahren. „Die älteren Vorstandsmitglieder haben immer von dem ersten Wiedersehenstreffen nach dem Zweiten Weltkrieg erzählt. Viele wussten nichts mehr voneinander, und bei manchem war man sich nicht sicher, ob er den Krieg überlebt habe und so seien sich viele vor Freude in die Arme gefallen und hätten ausgiebig ihr Wiedersehen gefeiert“, erzählt Alexander Bohr.

Aber auch die Herausgabe von Informationsblättern gehörte zu den Aufgaben des Vorstands. „Der CBA hat in unregelmäßigen Abständen immer Mitteilungen an seine Mitglieder verschickt. Darin standen interessante Neuigkeiten aus der Heimat, der Schule und auch private Mitteilungen, wie Heiraten, Geburten und Todesfälle. Denn die Schüler der Höheren Landwirtschaftsschule kamen zum größten Teil aus dem Rheinland und waren während ihrer Zeit in Bitburg privat untergebracht“, weiß Bohr. „Durch die neuen Kommunikationswege und die neuen Medien ist der Bedarf und das Interesse an diesen Mitteilungsblättchen zurückgegangen“, sagt der 44-Jährige, der gemeinsam mit seiner Familie den Bohrshof in Welschbillig betreibt.

Mit dem Präsidentenamt des Kölner Kaufmanns Hubert Schmahl ab 1958 nahm der Club einen neuen Aufschwung. Er ließ unter anderem die Clubfahne, die von einem amerikanischen Soldaten zunächst in die USA verschleppt und nach dem Krieg an die Bitburger Brauerei zurückgesandt wurde, restaurieren und dem damaligen Heimatmuseum zur Verwahrung zukommen. „Heute wird sie im Kreismuseum ausgestellt und wird beim Fest der Abiturienten auf der Bühne einen Ehrenplatz haben“, sagt Bohr. Auch sei bei den früheren Wiedersehensfeiern gerne gesungen worden, Lieder wie „Kein schöner Land“ oder „Gaudeamus igitur“, hat sich Präsident Bohr erzählen lassen.

 Franz Zillikens, zweiter Präsident des Clubs Bitburger Abiturienten

Franz Zillikens, zweiter Präsident des Clubs Bitburger Abiturienten

Foto: Club Bitburger Abiturienten
 Aexander Bohr, Club Bitburger Abiturienten

Aexander Bohr, Club Bitburger Abiturienten

Foto: Michael Schmitz
 Vorstand Club Bitburger Abiturienten

Vorstand Club Bitburger Abiturienten

Foto: Club Bitburger Abiturienten
 Der Männerchor des St.-Willibrord-Gymnasiums und Pepe’s Bigband sorgen für die musikalische Unterhaltung.

Der Männerchor des St.-Willibrord-Gymnasiums und Pepe’s Bigband sorgen für die musikalische Unterhaltung.

Foto: Michael Schmitz
 Club Bitburger Abiturienten, Pepe's Bigband

Club Bitburger Abiturienten, Pepe's Bigband

Foto: Michael Schmitz

Foto: TV/Schramm, Johannes
 Logo Unsere Vereine

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Foto: TV/Schramm, Johannes

Laut Satzung sollen die Wiedersehensfeiern alle drei bis fünf Jahre organisiert werden, die bisher immer in Bitburg stattfanden. Und am 15. Juni ist es wieder so weit: Alte und junge Abiturienten werden sich im St.-Willibrord-Gymnasium wiedersehen. Das älteste Mitglied ist 92 Jahre alt. Nach dem Wegfall der höheren Landwirtschaftsschule und dem Entstehen des Gymnasiums kamen die Schüler hauptsächlich aus Bitburg und Umgebung. Die Mitglieder des CBA sind aber heute weltweit verteilt, „wobei laut Satzung auch Förderer willkommen sind“, sagt Bohr. Und früher wie heute unterstützt der CBA aus seinen Mitgliedsbeiträgen die Schule wie zum Beispiel bei der Anschaffung eines Musikinstrumentes oder zur Deckung der Kosten im Rahmen des jährlichen Schulkonzertes.

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