Motor E-Tech: Renault kann mehr als nur Zoe

TRER · Die Besteller Clio, Captur und Mégane Grandtour gibt es jetzt als konventionelle und Plug-In-Hybride.

 Das Lifestyle-SUV Captur kommt ab sofort als Plug-In-Hybrid auf den Markt.    

Das Lifestyle-SUV Captur kommt ab sofort als Plug-In-Hybrid auf den Markt.    

Foto: Jürgen C. Braun

In puncto Elektromobilität hat der französische Autobauer Renault sich einen Namen auf deutschen Straßen gemacht. Der Kleinwagen Zoe ist der meistverkaufte reine Stromer hierzulande. Vor der Allianzschwester Nissan Leaf, BMW i3 oder anderen vergleichbaren Konkurrenten. Jetzt hat man sich in Paris die drei größten Volumenmodelle vorgenommen, nämlich den Kleinwagen Clio, das kleine SUV Captur und in der Kompaktklasse den Mégane und sie teilelektrifiziert.

65 000 Einheiten dieser drei Modellreihen wurden im vergangenen Jahr hierzulande verkauft. Eine ähnliche Zahl erwartet Renault für 2020. Etwa ein Fünftel davon soll in Zukunft teilelektrifiziert, also mit einem Hybridantrieb (Vollhybrid beim Clio, Plug-in-Hybrid bei Captur und Mégane) auf unsere Straßen rollen. Clio und Captur sind schon im Juli unterwegs zu den Händlern, der Mégane soll ab September ausgeliefert werden. Alle drei firmieren sie unter dem prägnanten Kürzel E-Tech.

Die E-Tech-Technologie von Renault wurde in Zusammenarbeit mit den eigenen Formel-1-Teams entwickelt. Im Renault Clio arbeiten ein 91 PS starken 1,6-Liter-Benzinmotor und zwei Elektromotoren mit zusammen 69 PS. Mit dem aufwendig konstruierten Multi-Mode-Getriebe bringen sie die Kraft auf die Straße und kommen dabei auf eine Systemleistung von 140 PS. Renault gibt den Normverbrauch je nach Ausstattung mit 3,6 bis 4,0 Litern für 100 Kilometer an. Die CO2-Emissionen liegen entsprechend bei 82 bis 91 Gramm je Kilometer. Dank der hohen Rekuperationsleistung kann das Fahrzeug bis zu 80 Prozent im Stadtverkehr rein elektrisch zurücklegen und ist auch im sogenannten „One-Pedal-Modus“, also ohne Einsatz des Bremspedals fahrbar.

Bei den E-Tech-Modellen sind Verbrenner und E-Antrieb technisch aufwendig miteinander verbunden. Zwischen diesen beiden Antriebseinheiten ist ein Getriebe mit etlichen Übersetzungen für die beiden Motoren angebracht. Dass dort die Gänge gewechselt werden, was ja Aufgabe eines Getriebes ist, ist weniger erstaunlich, als die Tatsache, dass auch zwischen den Hybridmodi getauscht wird. Im seriellen Betrieb schiebt der Elektromotor, und der Verbrenner erzeugt Strom. Im parallelen Modus arbeitet der konventionelle Motor beim Vortrieb mit. Wer diese Vorgänge beim Fahren auf der Landstraße spürbar nachempfinden will, braucht allerdings ein geschärftes Aufmerksamkeitspotenzial, um die winzig kurzen Phasen des aussetzenden Vortriebs zu registrieren.

Alle drei Modelle haben bei ihrer Konfiguration nichts von der Alltagstauglichkeit der reinen Verbrenner verloren. Der kleine Vollhybrid Clio überzeugt mit viel Raumgefühl, das SUV Captur wartet nach wie vor mit der in Längsrichtung verschiebbaren Sitzbank auf. Und der Mégane Grandtour fasst nach Umlegen der Rücksitzbank noch rund 1500 Liter an Gepäck.

Für immer mehr Menschen sind die finanziellen Vorteile eines (tei-l)elektrifizierten Fahrzeugs der entscheidende Kaufaspekt. Denn  bei den Plug-In-Hybriden (PHEV) sind staatliche Förderungen von bis zu 6750 Euro möglich. Handelt es sich dann noch um Firmenfahrzeuge, gibt es dazu Vorteile bei der Versteuerung der privaten Nutzung. Eine Voraussetzung, die sowohl Captur wie auch Mégane Grandtour erfüllen. Der Clio als konventioneller Hybrid hat zwar keinen Förderanspruch, liegt aber preislich auch deutlich günstiger. Der Kleinste im Bunde erscheint uns das geeignete Fahrzeug für jemanden, der vom Alltagseinsatz her ohnehin kaum zum externen Laden kommt. Aller drei aber lassen sich mit etwas Übung und geschicktem Einsatz im urbanen Umfeld größtenteils elektrisch bewegen

 Der Clio ist als Vollhybrid der Kleinste unter den drei E-Tech-Modellen.  

Der Clio ist als Vollhybrid der Kleinste unter den drei E-Tech-Modellen.  

Foto: Jürgen C. Braun
 Die Armaturen sind mit den entsprechenden Anzeigen wie Ladevolumen oder „Charge“ ausgestattet.

Die Armaturen sind mit den entsprechenden Anzeigen wie Ladevolumen oder „Charge“ ausgestattet.

Foto: Jürgen C. Braun

In den Listen stehen Einstiegspreise von 21 874 Euro (Clio), 32 752 Euro (Captur) und 34 107 Euro (Mégane).

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