Motor Ein Grenzgänger mit X-Faktor

TRIER · Im Fahrbericht der Woche der Grandland X, den Opel gemeinsam mit Peugeot entwickelt hat

 Neuer Midsize-SUV von Opel: der Grandland X.   

Neuer Midsize-SUV von Opel: der Grandland X.   

Foto: Jürgen C. Braun

Opel hat in den vergangenen Wochen und Monaten für erfreulich viele positive Schlagzeilen gesorgt. Nach langer Zeit mal wieder. Das ging einmal um Betriebsergebnisse, aber auch um die Erweiterung, sprich auch um die Neu-Strukturierung der Modellpalette. Zuletzt stand dabei das Kompakt-SUV Grandland X ganz besonders im Focus. Als Hybride mit Benziner, zwei E-Motoren und Allradantrieb.

Doch ein 300 PS starkes SUV mit drei Motoren ist (noch) lange nicht jedermanns Sache. Der Grandland X ist – wie wir in unserem Fahrbericht der Woche festgestellt haben – auch mit konventionellem Verbrenner-Antrieb ein SUV, das die Angebotsreihe des deutschen Autobauers auch als Mitglied eines französischen Konzerns sinnvoll und nachvollziehbar ergänzt.

Die X-Modelle stehen mit den Produkten, die Opel mit vielen technischen Raffinessen, aber auch emotional ansprechend in den Schauräumen seiner Händler positioniert hat, für Aufbruch und Erneuerung. Das Kompakt-SUV ist 20 Zentimeter länger als die beiden „X-Geschwister“ Crossland X und Mokka X. Optisch gefällt es, macht mit Seitenplanken, Unterbodenschutz und kurzen Überhängen einiges her im Kampf gegen die automobile Langeweile.

Der 4,48 Meter lange, 1,84 Meter breite und 1,64 Meter hohe Grandland X teilt sich die Plattform mit dem Konzernbruder Peugeot 3008. Opel hat das Fahrzeug gemeinsam mit den Franzosen entwickelt. Rüsselsheim liefert Elektronik und Antriebsstrang. Offensichtlich ist das Bemühen, in diesem Midsize-SUV die oberen Segmente etwas zu „demokratisieren.“ Das heißt, dass Opel dem Grandland X Ausstattungs-Features spendiert hat, die man in diesem Bereich eher selten oder auch gar nicht findet. Serienmäßig sind Oberklasse-„Gimmicks“ wie etwa LED-Scheinwerfer, Kurvenlicht, automatische Leuchtweitenregulierung und Fernlichtassistent. Gegen Aufpreis erhält man weitere Assistenz-Systeme wie eine Traktionskontrolle mit fünf Fahrmodi.

Der Grandland X soll aber nicht nur die ausgesprochenen SUV-Freunde anlocken, sondern auch die Kombi-Freunde – bei Opel nannte man so etwas einmal Caravan – in dieses Segment ziehen. Schlagendes Argument dafür ist vor allem ein variables Kofferraum-Volumen von bis zu 1652 Litern, was gängigen Kombi-Größen entspricht.

Für viele SUV-Besitzer, die an den Kauf eines neuen Fahrzeugs denken, ist aber weniger die Größe und Variabilität des Kofferraums Ausschlaggebend für diese Entscheidung. Während der hohe Einstieg, die übersichtliche Sitzposition und der großzügige Rundumblick dabei vorgegeben sind, kann der Kunde bei der Wahl des (konventionellen) Antriebs seinen persönlichen Neigungen folgen.

Wie schon der neue Opel Corsa F, den wir kürzlich an dieser Stelle im Fahrbericht besprachen, wurde unser Testfahrzeug von einem aufgeladenen Dreizylinder-Benziner befeuert. Der Trend ist klar erkennbar. Alles, was nicht großvolumiger ist als 1,5 Liter, ist „ein Fall für drei“. Die Vorteile liegen auf der Hand: hohes Drehmoment bei niedrigen Drehzahlen. Gesteigerter Wirkungsgrad und weniger Verbrauch durch die geringere Reibung.

Unser Fazit: Wie alle Dreizylinder läuft das 1,2-Liter-Aggregat etwas ruppig, verrät weniger Laufruhe, wird sich aber wohl immer mehr durchsetzen, auch weil es platzsparender verbaut werden kann. Untermotorisiert fühlten wir uns bei entsprechender Fahrweise mit zügigen Gangwechseln nie. Der Grandland X und diese Antriebs-Variante: das passt.

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