Motor Ein liebevoller kleiner Kraftmeier

Trier · Die „N-Line“ des neuen i10 setzt Hyundais Bemühungen um seine Weiterentwicklung sportlicher Sondermodelle fort.

 Die kleinste „N-Line“-Version bietet Hyundai im neuen i10 an. Darüber hinaus gibt es vier weitere Versionen.

Die kleinste „N-Line“-Version bietet Hyundai im neuen i10 an. Darüber hinaus gibt es vier weitere Versionen.

Foto: Jürgen C. Braun

Hyundai ist (mit Recht) stolz darauf, der einzige Hersteller zu sein, der die gesamte Palette alternativer Mobilität anbietet – angefangen vom 48-Volt-Mild-Hybrid, über Hybrid, Plug-in-Hybrid und batterie-elektrische Fahrzeuge bis zum Brennstoffzellen-Fahrzeug. Nicht minder aussagekräftig für Zielsetzungen und Selbstverständnis der Koreaner ist jedoch die fortschreitende Sensibilisierung der wichtigsten Modelle in Richtung Leistungszuwachs und sportlicher Auftritt. Der Kompaktsportler i30N mit dem 275 PS/202 kW starken Vierzylinder-Aggregat ist da längst nicht mehr allein. Der Begriff „N-Line“ mit entsprechender optischer Wirkung unterstreicht diesen Weg.

Neu hinzugekommen ist eine solche Version jetzt auch beim kleinsten Serienmodell des Autobauers, dem i10, der seit Anfang des Jahres in einer neuen Generation am Start ist. In der Ausstattung „N-Line“ ist der i10 jetzt zu Preisen ab 18 316 Euro mit einem 100 PS/74 kW starken Dreizylinder-Turbo und diversen sportlichen Applikationen zu haben. Nicht zu vergleichen mit dem i30N, der sich am Einsatz im Rallyesport anlehnt, aber ein richtig schnuckeliger, kleiner „fliegender Hasenkasten“, der auf der Straße beim Gasgeben unüberhörbar Laune macht und vor allem jungen Leuten für vernünftiges Geld ein Auto an die Hand gibt, das erstens ins Weltbild passt und zweitens mit Sicherheitsvorkehrungen aus höheren Automobil-Chargen ausgestattet ist.

Die „N-Line“-Version des kleinsten Hyundai-Serienmodells fährt schon optisch als liebevoller Kraftmeier in geschrumpfter Version vor. Ein markanter Kühlergrill, 16-Zoll-Räder aus Leichtmetall, Heckschürze mit Doppelrohr und Diffusor-Anmutung, dazu eine Dachlackierung in Rot oder Schwarz (gegen Aufpreis) bei serienmäßigem Weiß.

Im Inneren weisen Lenkrad und Schaltknauf mit „N“-Logo, rot umrandete Luftauslassdüsen und eine Pedalerie im Alu-Look auf die sportliche Ausrichtung hin. In punkto Konnektivität setzen die induktive Ladefunktion des Handys, eine Anbindung mit Apple CarPlay/Android Auto, Bluelink und ein acht Zoll großer farbiger Touchscreen-Monitor Maßstäbe im A-Segment. 252 bis 1050 Liter an Gepäckraum sind ein äußerst ordentlicher Wert für einen Kleinstwagen.

Überhaupt ist die ganze Baureihe, nicht nur als „N-Line“, sondern auch in den Ausstattungsreihen „Pure“, „Select“, „Trend“, und ­„Prime“ ein gelungenes Quartett schicker und flotter Kleinstwagen, die alles andere als schlichte Hausmannskost aus der Designwelt auf den automobilen Laufsteg schicken.

Das Einstiegsmodell ist grundsätzlich viertürig, bietet laut Hyundai „das umfangreichste Sicherheitspaket seiner Klasse“ und weist Elemente wie einen serienmäßigen Frontkollisionswarner mit Fuß­gänger­erkennung oder Rückfahrkamera auf. Wer mag, kann auch Spurhalte-, Aufmerksamkeits- und Fernlichtassistent nebst anderen passiven Sicherheitselementen ordern.

Für den Vortrieb beim neuen i10 sorgen wahlweise drei Aggregate: ein 1,0-Liter-Benziner mit
­67 PS/49 kW, ein 1,2-Liter mit 84 PS/62 kW (beides Saugmotoren) und eben der 100 PS starke Dreizylinder-Turbo aus der „N-Line“-Version. Die Preise beginnen bei 10 712 Euro für den 1,0-Liter-„Pure“ mit manuellem Fünfgang-Getriebe und reichen bis zu 17 146 Euro zum manuell geschalteten „Prime“ mit dem 1,2-Liter-Saugmotor. Wer ein automatisiertes Schaltgetriebe haben möchte, muss 682 Euro auf den Tisch legen.

Hyundai hat die Corona-Zeit auch dank Kaufprämien von bis zu 11 000 Euro offensichtlich gut überstanden. Geschäftsführer Jürgen Keller sieht sein Haus mit einem Marktanteil von derzeit 4,7 Prozent auf einem guten Weg. Im späten Sommer oder frühen Herbst schicken die Koreaner mit dem neuen i20 den nächsten – nicht ganz so winzig ausfallenden – Kleinen ins Rennen. Natürlich, wen wundert’s, auch mit „N-Line“-Ausgabe.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort