Novemberpogrom 1938 Gegen das Vergessen

Region · Gedenkveranstaltungen zur Erinnerung an die Pogromnacht vom 9. zum 10. November 1938.

 Mahnwache auf dem Wittlicher Marktplatz um einen leuchtenden Davidstern.

Mahnwache auf dem Wittlicher Marktplatz um einen leuchtenden Davidstern.

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(red) Der Novemberpogrom 1938 war nicht nur in Wittlich ein Tag der offenen Gewalt mit vielen Tätern und noch mehr Volksgenossen als Helfern und Zuschauern. Zum Gedenken an die Wittlicher Juden halten der Arbeitskreis Jüdische Gemeinde Wittlich, das Emil-Frank-Institut und das Kulturamt der Stadt Wittlich am 9. November eine Mahnwache. Um 17 Uhr versammeln sich die Teilnehmer zum Schweigekreis auf dem Marktplatz. Ein Mund-Nasenschutz muss getragen und Abstand gehalten werden. Kurz nach 18 Uhr werden Bürgermeister Joachim Rodenkirch und die Erste Beigeordnete der Stadt Wittlich, Elfriede Meurer, an der Synagoge Kränze niederlegen. In der Synagoge beginnt um 18.30 Uhr eine szenische Lesung mit dem Titel „Vor dem gelben Stern“. In diesem Stück von Karl-Heinz March schildern zwei Menschen ihre Zeit, ihr Leben im Berlin der 1930er Jahre: ein Nationalsozialist und eine jüdische Ärztin. Eintritt ist frei, Anmeldung unter Telefon 06571/1466-0 oder per E-Mail an info@kulturamt.wittlich.de erforderlich.

In Bernkastel-Kues lädt das Bündnis für Menschlichkeit und Zivilcourage für den 9. November, 18 Uhr, auf den Karlsbader Platz ein. Bürgermeister Leo Wächter hält eine Ansprache. Im Kreis um einen leuchtenden Davidstern erinnern Gedichte, Textbeiträge aus der damaligen Zeit und Musik aus den Ghettos an die Verfolgung der Juden. Es singt Gudrun van Brandwijk, begleitet am Klavier von Werner Knopp. Um 19.15 Uhr liest Stefan Kritten im Cusanus-Geburtshaus kurze Texte über dieBenachteiligung von Minderheiten. Der Eintritt ist frei. Eine Spende ist erwünscht.

In Trier veranstaltet die Arbeitsgemeinschaft Frieden am 9. November einen Rundgang gegen das Vergessen zu Stätten des Nazi-Terrors und zu „Stolpersteinen“ für jüdische Opfer. Treffpunkt für die kostenlose Führung ist um 16 Uhr Ecke Brotstraße/Fahrstraße/Neustraße am Engel der Kulturen vor dem heutigen Kaufhaus Sinn. Der Weg endet in der Zuckerbergstraße. Anschließend kann die Gedenkveranstaltung der jüdischen Gemeinde und der Stadt Trier mit Kranzniederlegung mit Trauergebet um 17 Uhr an der Stele der ehemaligen Synagoge besucht werden. „Die damaligen Verbrechen zeigen, wie leicht aus Vorurteilen und Ressen­timents menschenverachtende Verfolgung bis hin zum Massenmord werden kann“, sagt Markus Pflüger von der AG Frieden. Anmeldung per E-Mail mit dem Betreff „Rundgang 9.11.“ an buero@agf-trier.de erbeten.

Zudem wird um 18 Uhr im Theater Trier das Oratorium „Annelies“ nach den Tagebüchern der Anne Frank aufgeführt. Um 19.30 Uhr  ist in der Europäischen Kunstakademie „Empfänger unbekannt“, ein Schauspiel von Kress Taylor, zu sehen.

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