Forst Der Wald als Natur-, Wirtschafts- und Freizeitort

Trier/Bitburg/Wittlich · Fast die Hälfte der Region Trier besteht aus Wald. Doch wem gehört der Forst? Wie wird er genutzt? Inwiefern sind dabei unterschiedliche Interessen zu berücksichtigen? Wir haben uns umgehört.

 Für Wanderer aus nah und fern sind die Wälder der Region Trier wie hier beim Volksfreund-Wandertag in Föhren beliebte Ausflugsziele.

Für Wanderer aus nah und fern sind die Wälder der Region Trier wie hier beim Volksfreund-Wandertag in Föhren beliebte Ausflugsziele.

Foto: Friedemann Vetter

Wer sich die Stadt Trier vor Augen führt, denkt an Tausende von Gebäuden sowie Hunderte von Straßen und Plätzen. Doch bei einem Großteil der städtischen Bodenfläche handelt es sich um Waldgebiet: satte 44,1 Prozent. Damit liegt Trier sogar über dem Wert für ganz Rheinland-Pfalz (einschließlich des gemeinschaftlichen deutsch-luxemburgischen Hoheitsgebietes). 42,7 Prozent der Landesfläche bestehen aus Wald (Quelle: Statistisches Landesamt).

Auch die meisten übrigen Werte aus der Region Trier liegen über dem Durchschnitt: Im Kreis Trier-Saarburg sind es 48,2 Prozent. Im Landkreis Vulkaneifel beträgt der Waldanteil 46,3 Prozent und in Bernkastel-Wittlich sogar 50,9 Prozent. Der Eifelkreis Bitburg-Prüm ist immerhin zu 36,6 Prozent bewaldet. Diese Zahlen verdeutlichen, welchen hohen Stellenwert der Wald hat oder haben müsste. In der Öffentlichkeit wird ihm meist eine untergeordnete Rolle zubemessen – etwa im Vergleich zu bebauten Flächen und deren Entwicklung.

Doch wem gehört der Wald? Der Waldbesitz in der Stadt Trier etwa teilt sich folgendermaßen auf: 51 Prozent sind Kommunalwald, 32 Prozent Privatwald, 14 Prozent Staatswald. Drei Prozent Waldbesitz entfallen auf die Vereinigten Hospitien und die Kirche.

In der Verbandsgemeinde Saarburg gehören 3765 Hektar den Kommunen (insgesamt 16 Gemeinden), 2574 entfallen auf Privatbesitzer, 1029 Hektar gehören dem Staat. 702 Hektar befinden sich im Besitz von Gehöferschaften.

Wie werden diese Waldflächen genutzt? Es gibt eine große Bandbreite von Nutzungsarten, die sich oft überschneiden. Denn unterschiedliche Akteure beanspruchen den Wald für sich, was mitunter zu Problemen und Konflikten führen kann, etwa zwischen Tourismus, Forstwirtschaft und Jagd. Gerne eingesetzt wird der Wald in der Bildungsarbeit. Laut Rainer Wagner vom Forstamt Neuerburg (Eifelkreis Bitburg-Prüm) unterhält zum Beispiel die Ortsgemeinde Daleiden einen Schulwald, der von der örtlichen Grundschule und Kita zur Umweltbildung genutzt wird. Waldfriedhöfe oder größere touristische Einrichtungen mit Publikumsverkehr seien zwar nicht vorhanden. Jedoch liege Neuerburg im Naturpark Südeifel mit zwei Naturschutzgebieten (Mittleres Ourtal und Ginsterheiden), die sowohl dem Schutz der Natur als auch der Erholung dienten.

Auch Prüm und Umgebung haben einiges vorzuweisen. Peter Wind, Leiter des Forstamts Prüm: „Touristische Einrichtungen, den Wald betreffend, gibt es unzählige. Von Skilanglaufloipen bis hin zu Mountainbike-Strecken, von Wanderwegen bis hin zu Reitmöglichkeiten, Wanderhütten, Themenwegen, Bohlenstegen, Infostätten.“ Zudem wurde in Prüm ein Ruheforst geschaffen.

Der Bezirk des Forstamts Saarburg kann mit vielen Waldprojekten aufwarten. Dazu zählen: ein Barfußpfad und ein Jugendzeltplatz im Kammerforst Saarburg sowie abgegrenzte Waldbereiche für Kindergärten in Freudenburg, Taben-Rodt, Saarburg und Irsch. Außerdem werden Waldführungen für unterschiedlichste Gruppen durch das Forstamt, Motorsägenlehrgänge für Selbstwerber und Fortbildungen für Privatwaldbesitzer geboten. Zusätzliche Angebote sind die Wildfleischvermarktung auf dem Weihnachtsmarkt in Konz-Roscheid und das Walderlebniszentrum in Trassem mit unterschiedlichen Angeboten.

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