Weinbau Einzigartig und traumhaft schön

Trier/Bernkastel-Kues · Die Mosel ist nicht nur die älteste Weinregion Deutschlands, sie ist auch das größte Steillagen-Weinbaugebiet der Welt. Vor allem wegen der Weißwein-Rebsorte Riesling ist die Mosel weit über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt.

 Kultur und Natur: An der Mosel gibt es viel zu entdecken — auch im März. 

Kultur und Natur: An der Mosel gibt es viel zu entdecken — auch im März. 

Foto: TV/Winfried Simon

Durch die günstige Sonneneinstrahlung bieten die Süd- beziehungsweise Südwesthänge und die Südosthänge beste Bedingungen für den Weinbau.

Aber: Es gibt wohl kein anderes Weinanbaugebiet auf der Welt, wo Licht und Schatten, Glanz und Elend so dicht beieinanderliegen wie an der Mosel. Da werden auf den Auktionen der Riesling-Spitzengüter in Trier 1000 Euro und mehr für eine Flasche Moselwein geboten, gleichzeitig bekommen Moselwinzer, die ihre Weine an Großkellereien verkaufen, derzeit nur 80 Cent bis einen Euro für einen Liter. Der Kontrast könnte größer nicht sein. Hier wachsen die besten und teuersten Rieslingweine der Welt, dort werden aber auch große Mengen Wein an Kellereien billig verkauft, die dann später die Regale von Aldi & Co. füllen. Hier gibt es renommierte Spitzengüter und aufstrebende Newcomer, die in der internationalen Weinwelt für Furore sorgen, und dort kämpfen Winzer, die vom Weinhandel abhängig sind, um ihre Existenz.

Bei allen Schwierigkeiten, die immer noch vorhanden sind: Die Kulturlandschaft Mosel mit ihren steilen, teils felsigen Weinbergshängen, dem Fluss mit seinen engen Schleifen, den Burgen und anderen historischen Sehenswürdigkeiten und den zahlreichen vom Wein geprägten jahrhundertealten Dörfern und Städtchen ist und bleibt einzigartig.

Auch jetzt im März, wenn die Reben noch kein Grün zeigen, die Farben in der Natur noch mehr grau als bunt sind, lohnt sich ein Spaziergang durch die Weinberge. Es gibt viel zu entdecken — die geologischen Besonderheiten, felsige Hänge und steinreiche Böden, die unterschiedlichen Methoden, wie die Winzer ihre Weinberge bewirtschaften, die alten Trockenmauern, die man durchaus als Kulturdenkmäler bezeichnen kann. Sie bieten seltenen Insekten, Reptilien und Pflanzen einen Lebensraum.

Das Weinbaugebiet Mosel mit seinen idyllischen Seitentälern ist ein Paradies für Wanderer. Der vor fünf Jahren eröffnete Moselsteig mit seinen zahlreichen Seitensprüngen und Traumpfaden hat einen kleinen Boom ausgelöst — immer mehr Wein- und Naturfreunde entdecken seitdem die Kultur- und Naturlandschaft Mosel. Der 365 Kilometer lange Moselsteig führt von Perl an der Obermosel über Trier, Bernkastel-Kues, Zell und Cochem nach Koblenz. Daneben haben alle Moselorte eigene Wanderwege ausgewiesen.

 Was man bei einem Spaziergang durch die Weinberge jetzt im März alles so entdecken kann, lesen Sie auf Seite 2.

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