Pfingsten „Jeder hörte sie in seiner Sprache“

  Seien wir ehrlich: Pfingsten steht als christliches Fest immer ein wenig im Schatten von Ostern und Weihnachten. Kein Tannenbaum, keine Eier, und der Pfingstochse  kann in Sachen Popularität auch nicht so wirklich mithalten mit Osterhase und Weihnachtsmann.

Foto: Pixabay/Daniel Schwarzenberg

Das liegt vielleicht auch daran, dass sich der Hintergrund des Festes – die Aussendung des Heiligen Geistes – nicht ganz so leicht erschließt wie Geburt oder Tod und Auferstehung Jesu.

Beschrieben wird das Pfingstwunder im zweiten Kapitel der Apostelgeschichte:„Zungen wie von Feuer“ erschienen den Aposteln, die sich zum jüdischen Schawuot-Fest versammelt hatten. „Und sie wurden alle erfüllt von heiligem Geist und begannen, in fremden Sprachen zu reden, wie der Geist es ihnen eingab. „Vom „Ruach“ – was auf hebräisch „Wind“, aber auch „Geist“ bedeuten kann – angelockt, hörte eine Menschenmenge die Jünger – „und sie waren verstört, denn jeder hörte sie in seiner Sprache reden.“ Petrus ergreift das Wort und zitiert in seiner Rede aus dem Buch des Propheten Joel: „Und danach werde ich meinen Geist ausgiessen über alles Fleisch“. So wird das Pfingstwunder interpretiert als Vollendung einer alttesttamentlichen Prophezeiung.

Damit jeder das Evangelium in seiner eigenen Sprache, also zum Beispiel auch auf Eifeler Platt hören kann, ist es in Bitburg Tradition, dass an Pfingsten eine Mundartmesse gehalten wird. Termine in diesem Jahr: Sonntag 9.30 Uhr Erdorf, 11.15 Uhr Liebfrauen, am Vorabend 18.30 Uhr Mötsch.

Einen ausführlichen Blick auf die moselfänkische Mundart werfen wir in einem Interview mit dem Dialektforscher Dr. Georg Drenda.

Bleibt noch die Frage nach der Taube, die als Symbol des Heilgen Geistes gilt. In der biblischen Pfingstgeschichte kommt sie nicht vor. Erwähnt wird sie aber im Matthäus-Evangelium in Zusammenhang mit der Taufe Jesu durch Johannes den Täufer:

„Der Himmel tat sich auf, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube niedersteigen und auf ihn herabkommen.“ (Mt 3,16)

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