Heimat Laurentiuskreuz: Förderkreis rettet Kulturdenkmal

Pronsfeld · Das alte Wegekreuz, das in exponierter Lage auf der Höhe über dem Ort Pronsfeld an der Kreuzung der Kreisstraßen Pronsfeld–Orlenbach und Lünebach–Schloßheck seit rund 250 Jahren seinen Platz hat, ist nach einer umfangreichen Sanierung und Restaurierung wieder aufgestellt worden.

 Das Laurentiuskreuz ist saniert worden.

Das Laurentiuskreuz ist saniert worden.

Foto: Winfried Richards

Der Juniorchef des Steinmetzbetriebs Bielan aus Neidenbach sowie ein Mitarbeiter setzten die schweren Einzelteile des insgesamt 2,80 Meter hohen Sandsteinkreuzes mit Hilfe eines Krans aufeinander. Auch der Vorsitzende des Fördervereins Alte Kirche, Winfried Krämer, war vor Ort und unterstützte tatkräftig mit Traktor- und Körpereinsatz bei den Aufbauarbeiten.

Das aus der Barockzeit stammende Kreuz zeigte infolge starker Verwitterung große Schäden auf und drohte zu verfallen. Die Darstellungen – der Gekreuzigte, eine Muttergottes (Pietà) und der heilige Laurentius – waren sehr stark beschädigt und kaum noch zu erkennen; der obere senkrechte Kreuzbalken war schon seit langem abgebrochen. Am Sandstein zeigten sich überall tiefe Risse, und es lösten sich sogar einzelne Steinplatten ab.

Der Lehrer Georg Jakob Meyer, der in den 1950er Jahren die Kreuze in der Eifel registrierte, zweifelte schon damals in seiner Beschreibung , ob dieses Kreuz noch zu retten sei: „Es ist fraglich, ob eine Renovierung des verfallenen Stücks noch möglich ist.“ Nach notdürftigen Sicherungsarbeiten vor etwa 40 Jahren bestand jetzt dringender Handlungsbedarf. Eine eingehende Aufarbeitung war erforderlich, um dieses Kulturdenkmal zu retten.

Der Förderverein „Alte Kirche“, der in seiner Satzung auch die Erhaltung der Wegekreuze verankert hat, nahm sich der Sache an und gab in Abstimmung mit Kreisdenkmalpfleger Detlef Kleintitschen zwei Kreuze mit den größten Schäden zur Restaurierung in Auftrag – neben dem neu errichteten Kreuz auch das sogenannte Kleis-Kreuz an der Habscheider Straße. Vor fast genau einem Jahr erfolgte der Abbau und der Transport in die Werkstatt der Firma Bielan, wo auch die Restaurierungsarbeiten durchgeführt wurden. Die Bildhauerarbeiten wurden von der aus Bonn stammenden und nun in der Eifel bei Neuerburg lebenden Bildhauerin Ester Wispe vorgenommen.

Die Finanzierung der Restauration beider Kreuze erfolgte durch Mittel des Fördervereins (rund 8000 Euro), durch Zuschüsse der Ortsgemeinde (1000 Euro) sowie der Kulturstiftung der Kreissparkasse Bitburg-Prüm (500 Euro).

Das Kleis-Kreuz ist ebenfalls fertig und wird im Frühjahr aufgestellt.

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