Wandern Saar: Kasteler Felsenpfad

Kastel-Staadt · Als ich meine Kollegin nach ihrem Lieblingswanderweg in der Region gefragt habe, kam prompt die Antwort: der Kasteler Felsenpfad. Und da sage nicht nur ich als Eifeler: keine schlechte Wahl. Auch das Deutsche Wanderinstitut hat stolze 84 Erlebnispunkte verliehen.

 Die Klause Kastel, gestaltet von Karl-Friedrich Schinkel.

Die Klause Kastel, gestaltet von Karl-Friedrich Schinkel.

Foto: TV/Foto: Katharina de Mos

Ein bisschen Kondition braucht es schon. Die Traumschleife ist zwar nur gut neun Kilometer lang, aber wer den Ausblick über das Saartal genießen möchte, muss eben auch gut 400 Meter Anstiege in Kauf nehmen.

Los geht’s aber gleich mit einem Höhepunkt: der Klause in Kastel-Staadt. Von dem beeindruckenden Panorama, das sich dort dem Wanderer bietet, hatte König Johann aus doppeltem Grund leider nichts. Zu Lebzeiten war er blind, und als er 1838 in der Kapelle seine Ruhe fand, schon fast 500 Jahre tot. Mittlerweile liegt Johann der Blinde in der Luxemburger Kathedrale. Geblieben ist das Bauwerk von Karl-Friedrich Schinkel, der in Berlin unter anderem das Schauspielhaus am Gendarmenmarkt und das Alte Museum gestaltete.

Unweit der Klause befindet sich ein ehemaliges römisches Theater für bis zu 3000 Zuschauer, das erst vor 15 Jahren entdeckt und anschließend wieder sichtbar gemacht wurde. Gedient hat es vermutlich zu Kultzwecken. Und noch vor den Römern waren schon die Kelten auf dem Plateau anwesend und errichteten dort ein Oppidum, eine befestigte Siedlung – allerdings wohl eher wegen der strategisch günstigen Lage als wegen der Aussicht.

Etwas Klettern ist angesagt, um auf den Altfels zu gelangen, mit 360 Metern der geografische Höhepunkt. Und nach 3,5 abwechslungsreichen Stunden ist der Ausgangspunkt wieder erreicht.

www.saar-hunsrueck-steig.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort