Ausstellung Entdeckungen mit der Kamera

Saarburg · Alte Industrieanlagen, Bunker und Räume ungenutzter Einrichtungen, aber auch gut zugängliche Orte wie Parks rücken in den vergangenen Jahren zunehmend in die Linse der Fotografen. Seit der Jahrtausendwende findet die Urban Exploration (in Deutsch: Stadterkundung) als fotografische Richtung international zunehmende Beachtung.

 Die Schönheit verlassener Orte rückt der Trierer fotograf Uli Schmidt ins Auge des Betrachters – hier ein Bild aus der Kaserne Saarburg.

Die Schönheit verlassener Orte rückt der Trierer fotograf Uli Schmidt ins Auge des Betrachters – hier ein Bild aus der Kaserne Saarburg.

Foto: Amüseum Saarburg

Es handelt sich dabei um die private Erforschung des städtischen Raums.

Für viele Urban Explorer liegt die Motivation in der Ästhetik und der Romantik des Verblassens sowie im Erlebnis einer authentisch-historischen Atmosphäre. Bevorzugt besuchte Orte sind verlassene Krankenhäuser, Industrieanlagen und private Wohnhäuser. Diese verlassenen und zugleich vergessenen Orte oder lost places werden oft langsam von der Natur zurückerobert. Sie sind vergessen und doch sind sie noch vorhanden. „Ein besonderer, fast mystischer Zustand“, sagt der Trierer Fotograf Uli Schmidt. Vergessene Orte aus der Region Saarburg, Trier, Bitburg und dem Kylltal zeigt der Fotokünstler in der Städtischen Galerie des Amüseums am Wasserfall in Saarburg. Die Fotografien erzählen vom Charme und der Ästhetik unbewohnter Orte.

Im Jahr 2017 erlaubte die Stadt Saarburg dem Künstler Aufnahmen auf dem ehemaligen Kasernengelände der französischen Garnison zu machen, noch vor den geplanten Bau-, Umbau- und Abrissarbeiten. Im Jahr 2010 waren die letzten Truppen des 16. Jägerbataillons abgezogen. In der Ausstellung sind auch einige Aufnahmen aus dieser Fotoserie zu sehen.

Schmidts Werke haben dokumentarische Züge und leben von der fotografischen Ausgestaltung, der gewählten Perspektive und seinem ästhetischen Empfinden. Sie sind Ausdruck der Freude an Farbe, dem Blick für das Detail und Respekt gegenüber dem Ort, an dem einst Menschen lebten. „Ich schaue nur, nehme nichts mit und hinterlasse nichts, außer eventuell meinen eigenen Fußabdrücken“, sagt Uli Schmidt. Und die Bilder, die in der Ausstellung zu sehen sind.

  • Die Ausstellung ist bis 9. Juni in der Städtischen Galerie des Amüseums am Wasserfall, Am Markt 29, in Saarburg zu sehen. Öffnungszeiten: täglich 11 bis 16 Uhr, Samstag geschlossen.
  • Mehr Infos: www.amueseum-saarburg.de
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