Ausstellung Karikaturen gegen rechte Gewalt

Saarburg · Die Berufsbildende Schule Saarburg zeigt Karikaturen gegen rechte Gewalt als „Schule gegen Rassismus und Schule mit Courage“.

 Schüler der Geschwister-Scholl-Schule BBS Saarburg schauen sich die Karikaturen geen rechte Gewalt an.

Schüler der Geschwister-Scholl-Schule BBS Saarburg schauen sich die Karikaturen geen rechte Gewalt an.

Foto: Geschwister-Scholl-Schule BBS Saarburg

Die bundesweite Wanderausstellung „Deutschkunde – Karikaturen gegen rechte Gewalt“ ist bis zum 11. Juni vom in der Geschwister-Scholl-Schule BBS Saarburg zu sehen. Die Ausstellung ist auch für die Öffentlichkeit zugänglich. Interessierte können sie von Montag bis Freitag von 8 bis 15 Uhr besuchen. Initiiert wurde die Ausstellung von Regina Reichel-Adam.

Ein älteres Ehepaar sitzt in einem griechischen Restaurant, in den Händen halten sie Speisekarten. Der Kellner fragt: „Haben Sie schon gewählt?“, woraufhin der Herr unfreundlich blafft: „Unsere Wahlen gehen Sie als Ausländer gar nichts an!“ (von Jan Tomaschoff). Ein weiteres Beispiel von Rainer Ehrt: Ein Mann mit dunkler Hautfarbe und traurigem Blick „streicht“ sich mit einem Farbroller weiße Farbe über sein Gesicht. Im Vordergrund sitzt ein Mann am Schreibtisch.

Dies sind nur zwei der 50 bemerkenswerten Karikaturen, die im Foyer der Geschwister-Scholl-Schule BBS Saarburg zu sehen sind. Entnommen sind sie dem Buch „Deutschkunde – Karikaturen gegen rechte Gewalt“, das der Karikaturist Berndt A. Skott initiiert hat und vom Obdachlosen-Verein „fiftyfifty“ herausgegeben wurde. Anlass war der Tod des Obdachlosen Norbert Plath im Juli 2000 im mecklenburg-vorpommerischen Ahlbeck. Plath wurde von vier rechtsextremen Männern brutal zusammengeschlagen und schwer verletzt unter einer Brücke zurückgelassen. Er erlag seinen schweren Verletzungen.

Die Karikaturen stellen auf eindrucksvolle Weise die Themen Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus dar und leisten einen wichtigen Beitrag zur Auseinandersetzung mit diesen. „Hier kann man mal sehen, wo einem überall alltäglicher Rassismus begegnet“, so eine Schülerin der Berufsfachschule.

Jutta Pohl, stellvertretende Schulleiterin, über die Ausstellung: „Wir legen Wert darauf, die Karikaturen vor allem jungen Menschen zugänglich zu machen und einen Austausch darüber anzuregen.“ Ein Schüler aus dem beruflichen Gymnasium: „Man kann sich mit diesem Thema auch mal auf diese Weise befassen – ich find‘s cool.“ Die Auseinandersetzung mit und Aufklärung über Themen wie Rassismus und Zivilcourage sind ein wichtiger Bestandteil der Schulkultur. So engagieren sich die Schülerinnen und Schüler der BBS Saarburg als „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ fortwährend für ein tolerantes und gewaltfreies Miteinander. Auch in diesem Schuljahr findet am 6. Juni ein Aktionstag unter dem Motto „Gemeinsamkeiten finden statt Unterschiede suchen“ statt. Neben Workshops zu Themen wie Vorurteile, Kultur und Diskriminierung nehmen interessierte Schülerinnen und Schüler an einem Tanzworkshop teil, der Flucht und das Ankommen in einer neuen Heimat beeindruckend aufgreift und künstlerisch verarbeitet.

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